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Der Jahrhundertbetrug

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auch die größten Gruppen angeblich umgebrachter Juden gehören :<br />

2.350.000—3.300.000 aus Polen und 400.000—700.000 aus der<br />

UdSSR. Diese Zahlen sind reine demoskopische Spekulation mit<br />

keinerlei stützenden Beweisquellen außer den Erklärungen<br />

kommunistischer Nachkriegsregierungen.<br />

Diese Zahlen werden wir noch weiter untersuchen. Hier wollen wir<br />

zunächst daran erinnern, daß die aus Frankreich und Belgien<br />

deportierten Juden keine französischen und belgischen Juden<br />

waren, daß hingegen jene aus den Niederlanden tatsächlich<br />

holländische Juden waren. <strong>Der</strong> Grund dafür ist anscheinend ein rein<br />

juristischer Kniff gewesen. Frankreich und Belgien hatten formal<br />

kapituliert und mit den Deutschen einen formalen Waffenstillstand<br />

geschlossen. In den Niederlanden war lediglich das Königshaus nach<br />

England geflohen, und so sahen die Deutschen Holland als ein Land<br />

ohne unabhängigen Status an. 18 Das deutsche Recht war<br />

dementsprechend in Holland ausgedehnter. Natürlich beabsichtigten<br />

die Deutschen im Endeffekt alle Juden aus Europa zu entfernen,<br />

doch begannen sie begreiflicherweise dort, wo sie einem Minimum<br />

an Schwierigkeiten begegneten.<br />

<strong>Der</strong> Auszug aus dem Rote-Kreuz-Bericht, den wir im Kap. V.<br />

behandelt haben, ist sicherlich mit den Vernichtungsbehauptungen<br />

im Fall der rumänischen Juden unvereinbar. Mit gutem Grund ist<br />

davon auszugehen, daß die Masse der im sowjetisch beherrschten<br />

Territorium lebenden Juden, das von den Deutschen nach dem 22.<br />

Juni 1941 erobert wurde, ins Landesinnere entkam, bevor die<br />

deutschen Truppen einrückten, eine Ansicht, die auch Reitlinger<br />

(S. 256) vertritt. Jedenfalls gibt es keinen Beweis, daß die Deutschen<br />

mehr getan haben, als den zurückbleibenden Juden jene Art<br />

wachsamer und feindseliger Haltung entgegenzubringen, die durch<br />

die Partisanengefahren geboten war. Die polnischen Juden bildeten<br />

die Mehrheit der von den Deutschen zum Wohnwechsel getriebenen<br />

Juden und verursachten im Hinblick auf ihre Aufenthaltsbestimmung<br />

und die entsprechenden Umstände für eine ausführliche<br />

Analyse ihres Falles die größten Schwierigkeiten. Wir können nur in<br />

generellen Zügen rekonstruieren, was mit ihnen geschah.<br />

Zunächst sei bemerkt : Wenn es gleichwohl auch angebracht ist,<br />

zwischen russischen und polnischen Juden zu unterscheiden, so ist<br />

doch der eigentliche Unterschied kaum spürbar, vorausgesetzt, es<br />

besteht überhaupt einer. Vor dem Ersten Weltkrieg waren beide<br />

Arten von Juden Untertanen des russischen Reiches.<br />

Das erste, was den polnischen Juden zustieß, geschah weniger von<br />

Seiten der Deutschen, als vielmehr auf Grund sowjetischer<br />

Maßnahmen. Im Jahre 1939 (Sept./Okt.) hatten Deutschland und<br />

die UdSSR das polnische Staatsgebiet, das — wie erlaubt sein mag<br />

anzumerken — keineswegs nur aus Polen bestand sondern in die<br />

Millionen gehende fremde Völkerschaften einschloß — aufgeteilt. Im<br />

Zuge dieser Vereinbarung geriet die östliche Hälfte und damit ein<br />

großer Teil der polnischen Juden unter sowjetische Herrschaft. Diese<br />

Juden — aber auch eine Unmenge Polen — wurden Opfer eines<br />

sowjetischen Umsiedlungsplanes, dessen allgemeine Auswirkungen<br />

von Korzen in einem von der israelischen Regierung veröffentlichten<br />

Artikel geschildert wurden, aber auch von Edward Rozek in seinem<br />

Buch „Allied Wartime Diplomacy — A Pattern in Poland“. 19<br />

Im Zuge dieses sowjetischen Evakuierungsplanes, der vornehmlich<br />

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