01.11.2013 Aufrufe

Der Jahrhundertbetrug

Der Jahrhundertbetrug

Der Jahrhundertbetrug

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

und daß McGown mit Peipers Leuten gegangen sei, als es diesen<br />

gelang, einer Falle der Amerikaner zu entwischen“. Nichts selbstverständlicher<br />

als das : McGown war Peipers Gefangener! 25<br />

Es mag natürlich argumentiert werden, daß diese gespenstischen<br />

Dachauer „Gerichtspraktiken“ doch wenig mit unserem Thema zu<br />

tun hätten, weil die in den Nürnberger Prozessen gesetzten Maßstäbe<br />

nicht damit vergleichbar wären und weil die Verbreiter der Ausrottungslegende<br />

keinerlei Beweismaterial zitieren, das bei diesen Verfahren<br />

zur Sprache gekommen wäre. Diese Streitfrage enthält eine<br />

Teilwahrheit : bei den maßgebenden Nürnberger Gerichtsverfahren<br />

gab es keine Brutalitäten und Zwänge, die den Dachauer Vorkommnissen<br />

auch nur in etwa nahekämen, und von Massenvernichtungen<br />

wurde in den Dachauer Prozessen nicht gesprochen (obwohl bei den<br />

Zeugenaussagen auch gelegentlich von Gaskammern die Rede war).<br />

Trotz alldem kann das Dachauer Geschehen nicht einfach beiseitegeschoben<br />

werden, weil die Verwaltungsstelle, die Kriegsverbrechensabteilung,<br />

auch eng mit den Nürnberger Verfahren verquickt<br />

war. Wir haben das bereits vermerkt, aber wir wollen es<br />

dennoch mit einem auffallenden Vorkommnis erneut festhalten.<br />

Auch in Nürnberg wurden Druckmittel angewendet, um Beweismaterial<br />

zu bekommen, doch darüber sprechen wir in einem späteren<br />

Kapitel.<br />

Keine der vier Mächte war über das Arrangement des IMT glücklich,<br />

und nach dem „großen Prozeß“ zerstritten sie sich und führten<br />

nur solche Prozesse durch, an denen sie jeweils interessiert waren.<br />

Die britischen Prozesse befaßten sich hauptsächlich mit Sachverhalten,<br />

die hier von verhältnismäßig geringer Bedeutung sind. Die<br />

Franzosen zogen nur ein einziges größeres Verfahren auf, das sich<br />

mit dem saarländischen Großindustriellen Hermann Röchling beschäftigte,<br />

den sie auch schon nach dem Ersten Weltkrieg in Abwesenheit<br />

verurteilt hatten. Die Pläne für die amerikanischen NMT-<br />

Prozesse waren eigentlich erst 1945 in Angriff genommen worden.<br />

Im März 1946 wurde eine Abteilung in Jacksons Amtsstelle mit<br />

dieser Zwecksetzung eingerichtet. Vorsitzender wurde Telford<br />

Taylor.<br />

Bemerkenswert ist, daß diese Verfahren gegen die Nationalsozialisten<br />

vom IMT über den „Fall Eichmann 1961“ (bei dem keine<br />

Entlastungszeugen zugelassen wurden) bis zum Auschwitzprozeß<br />

1963—1965 (bei dem auf Anweisung der Bonner Regierung Rassinier<br />

nicht als Beobachter zugelassen, ja grundsätzlich seine Einreise in<br />

die Bundesrepublik verweigert wurde) dadurch gekennzeichnet sind,<br />

daß den Strafverteidigern keine Mitarbeiter von geschulten Quellenforschern<br />

zur Verfügung standen, die die Dokumente hätten durchforsten<br />

können. Erschwerend kam zudem hinzu : alle ihnen<br />

zugänglichen Unterlagen wurden von den Verfolgungsbehörden<br />

zuvor kontrolliert. 26 Weltpresse und Einfluß der führenden politischen<br />

Kräfte haben die Angeklagten schon vorher faktisch verurteilt;<br />

Zeugenaussagen selbst zweifelhafter Art wurden zu „Tatbeständen“<br />

aufgewertet, zumindest ihnen „Glaubwürdigkeit“ zugebilligt. Aber<br />

mit das Wesentliche : Die „Gesetze“, nach denen die Richter zu<br />

urteilen hatten, waren bereits vorweg auf einseitige Be- und Verurteilung<br />

konstruiert worden! Wie immer die juristische Bewertung einer<br />

solchen Situation ausfallen mag : wenn man nicht skeptisch an die<br />

Sache herangeht, kann dies ein völlig entstelltes historisches Bild<br />

26

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!