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Der Jahrhundertbetrug

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Cohen berichtet nicht, daß er irgendwelche Gaskammern gesehen,<br />

erlebt habe. <strong>Der</strong> einzige Beweis, den er dafür heranzieht, solche<br />

Szenen als „Vergasung“ auszudeuten (eine solche Ausdeutung ist<br />

von den schlichten Tatsachen her sicher nicht angezeigt), besteht in<br />

den Nachkriegsbehauptungen über Judenvernichtungen in<br />

Auschwitz sowie in der Tatsache, daß es innerhalb des Lagers<br />

Gerüchte über Judenvernichtungen irgendwo bei Auschwitz gegeben<br />

habe. Sicher zirkulierten solche Gerüchte über Judenvernichtungen,<br />

hat doch eine Delegation des Internationalen Roten Kreuzes von<br />

derartigen Gerüchten unter britischen Kriegsgefangenen in Auschwitz<br />

III im September 1944 berichtet. 39 Jedoch läßt sich aus den<br />

Gerüchten so gut wie nichts schließen, zumal ihr systematisches<br />

Ausstreuen zur psychologischen Kriegführung der Gegner Deutschlands<br />

gehörte. Wir haben gesehen, daß das OSS und natürlich die<br />

Kommunisten sich intensiv mit der Verbreitung von Gerüchten und<br />

„Greuelpropaganda“ beschäftigten. Eingeweihte hohe Beamte der<br />

US-Regierung — und natürlich auch das britische Informationsministerium<br />

— haben das Verbreiten solcher Informationen bewußt<br />

gefördert. Während des IG-Farben Prozesses stellte der<br />

Anklagevertreter Minskoff dem Zeugen der Verteidigung Münch die<br />

folgende Frage : 40<br />

„Herr Zeuge, ist es nicht eine Tatsache, daß während der Zeit, als Sie in<br />

Auschwitz waren, alliierte Flugzeuge Flugblätter über Kattowitz und<br />

Auschwitz abwarfen, mit denen die Bevölkerung über die Vorgänge in<br />

Birkenau unterrichtet wurde?“<br />

Münch wußte das nicht. Doch Minskoff wußte hier Bescheid, da er<br />

während des Krieges ein über die Auslandstätigkeit orientierter<br />

Rechtsanwalt im Finanzministerium gewesen und vermutlich gut<br />

über die WRB-Vorgänge informiert war. Das WRB hatte mit dem<br />

Kriegsinformationsamt verschiedentlich bei Flugblattaktionen<br />

zusammengearbeitet. Leiter der Anklagebehörde im IG-Farben<br />

Prozeß war DuBois, der vorher Hauptberater des WRB gewesen war;<br />

er schrieb, daß er in seinem „Amt im Jahre 1944 gewußt habe, was in<br />

Auschwitz vor sich ging“. In seinem Buch erwähnte er zustimmend<br />

den die Minskoff-Frage enthaltenen Teil der Zeugenaussage. 41 Dies<br />

ist ein guter Beweis für eine amerikanische Flugblattaktion über<br />

Auschwitz, obgleich das Verfahren ziemlich unvollkommen gewesen<br />

sein dürfte. Meiner Meinung nach erfolgte eine solche Flugblattaktion,<br />

wenn sie wirklich durchgeführt worden ist, bei Nacht<br />

und unter Verwendung einer geringen Stückzahl.<br />

Indessen waren Flugblätter gar nicht nötig, um die Lager mit<br />

Gerüchten zu versorgen, da die gut organisierten Kommunisten sehr<br />

aktiv auf diesem Gebiet waren. Ihre überlegene Organisation, die sich<br />

auch mit dem unerlaubten Abhören von Rundfunksendungen<br />

befaßte, hatte die anderen Häftlinge von ihren „Neuigkeiten“<br />

regelrecht abhängig gemacht. 42 So konnten Geschichten über die<br />

Lager auf den verschiedensten Wegen — mit und ohne<br />

„Feindsender“ — in diese hinein- oder aus diesen hinausgelangen.<br />

Die oben erwähnte Delegation des Roten Kreuzes hatte versucht,<br />

die Auschwitz-Lager zu besichtigen, kam aber anscheinend nicht<br />

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