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Der Jahrhundertbetrug

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Verlegungen nach Auschwitz, ohne damit argwöhnische Andeutungen<br />

zu verbinden.<br />

Es war durchaus logisch, davon zu sprechen, daß die Theresienstädter<br />

Juden sich in „Vorbereitung zum Transport“ befunden<br />

hätten, als ihre Quarantäne vor der Beendigung stand, da bekannt ist,<br />

daß viele Juden aus Theresienstadt nach dem Osten deportiert<br />

wurden. Eine durch die israelische Regierung verbürgte Quelle, die in<br />

Theresienstadt ihren Ursprung hat, ergibt, daß die Deutschen von<br />

1941 bis 1944 Juden aus Theresienstadt nach Minsk in Rußland und<br />

Riga in Lettland verbracht hätten. Man mußte schon einige<br />

„Vernichtungslager“ passieren, um von Theresienstadt in diese<br />

Städte zu gelangen. Die erwähnte Quelle berichtet weiter, daß junge<br />

Theresienstädter Juden sich noch im August 1944 eifrig für<br />

Transporte nach Auschwitz gemeldet hätten. 35 Rabbi Leo Baeck<br />

erklärte, daß jemand im August 1943 aus Auschwitz geflohen und<br />

nach Theresienstadt zurückgekehrt sei und dort Baeck von<br />

Vergasungen erzählt habe. Baeck hat angegeben, warum er zu dieser<br />

Zeit niemandem hiervon erzählte, was — wie uns zweifellos damit<br />

gesagt werden soll — erklärt, wie es möglich gewesen ist, daß alle<br />

diese Leute in ihrer „Unwissenheit“ eifrig bemüht waren, nach<br />

Auschwitz zu kommen. 36<br />

Wie dem auch sei, der die Theresienstädter Juden betreffende<br />

Abschnitt der Auschwitz-Legende ist offensichtlich Unsinn, sogar<br />

ohne den Beweis des Gegenteils. Daß die Deutschen drei<br />

verschiedene Gruppen von Menschen einer Kategorie, für die in<br />

Birkenau ein Vernichtungsprogramm existierte, dort für 6 Monate<br />

beherbergen wollten, ist nicht glaubhaft.<br />

Wenn wir noch eine andere Quelle prüfen, bei der es sich um<br />

statistisches Zahlenmaterial über Transporte nach Auschwitz<br />

handeln soll, treffen wir auf die gleiche Lage. Die Angaben des<br />

Niederländischen Roten Kreuzes sind von größerer Zuverlässigkeit<br />

als die des WRB-Berichtes, obgleich sie weitgehend begrenzt sind.<br />

Wie aus Anhang C ersichtlich, zeigen diese Angaben, daß im großen<br />

und ganzen alle männlichen Juden, welche im Juli und August 1942<br />

aus den Niederlanden nach Auschwitz deportiert wurden, nach<br />

Birkenau gekommen sind und Registrationsnummern erhalten<br />

haben. Es ist auch bekannt, daß diese holländischen Juden Briefe an<br />

Bekannte in den Niederlanden geschrieben haben, in denen sie die<br />

Arbeit in Auschwitz als „hart aber erträglich“, die Verpflegung als<br />

„angemessen“, die Schlafgelegenheit als „gut“, die hygienischen<br />

Bedingungen als „zufriedenstellend“ und die allgemeine Behandlung<br />

als „korrekt“ bezeichneten (dies berichtete der Judenrat in<br />

Amsterdam mit dem Zusatz, er wisse von 52 solchen Briefen). Für<br />

Reitlinger sind dies „Rätsel“, denn — so sagt er — „zu gewissen<br />

Zeiten wurden ganze Transporte in das Lager aufgenommen.“ 37<br />

<strong>Der</strong> Begriff „sofortige Entscheidungen“ (spot decisions) ist, soviel<br />

wir wissen, nach dem Höß-Affidavit nicht mehr gebraucht worden.<br />

Allgemein wird von „Selektionen“ gesprochen; man erzählt, daß<br />

„Selektionen“ bei den ankommenden Transporten auf der<br />

Grundlage der Arbeitseignung erfolgten. Dies wird im wesentlichen<br />

wahr sein; bei der Ausdehnung und Verschiedenartigkeit des<br />

industriellen Tätigkeitsbereichs in Auschwitz waren „Selektionen“<br />

zur Feststellung der Arbeitsfähigkeit sowie der Eignung für leichte<br />

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