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Der Jahrhundertbetrug

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Politik, diese Menschen so weit wie möglich im Osten zu<br />

konzentrieren, ein ständiges Hin und Her. Nach dem „Korherr-Bericht“<br />

vom März 1943 sind 1.449.692 Juden „aus den östlichen<br />

Provinzen in den russischen Osten“ verlegt worden. Von diesen sind<br />

90% durch Lager im Generalgouvernement gegangen und die übrigen<br />

durch Lager im Warthegau (hauptsächlich wohl Lodz). Das gewaltige<br />

Warschauer Ghetto ist im Frühjahr 1943 aufgelöst worden, und die<br />

meisten der dort ansässig gewesenen Juden wurden weiter nach<br />

Osten verbracht, wobei hauptsächlich Treblinka als Durchgangslager<br />

für diese Umsiedlung diente. Dies gelang jedoch nur nach wütendem<br />

jüdischen Widerstand und einem Kampf, der weltweites Aufsehen<br />

erregte. Die Umsiedlung vollzog sich jedoch nicht vollständig, weil<br />

immer noch Juden im Ghetto verblieben sind. Sobald in einem<br />

Ghetto eine Umsiedlung bekanntgegeben wurde, war es Aufgabe des<br />

Judenrates, Listen jener aufzustellen, die umgesiedelt werden<br />

sollten. Mit ganz wenigen Ausnahmen begaben sich die Umzusiedelnden<br />

friedlich auf den Weg, da es durchaus bekannt war, daß es<br />

tatsächlich eine „Umsiedlung“ war.<br />

Es hat den Anschein, als wären Epidemien in den Ghettos nichts<br />

Ungewöhnliches gewesen. Die Deutschen schreiben solche „einem<br />

Mangel an Disziplin“ seitens der Juden zu. Sie ergriffen alle ihnen<br />

möglichen Gegenmaßnahmen, und — wie die „New York Times“<br />

zumindest bei einer Gelegenheit berichtete — „viele Ambulanzen<br />

wurden nach Warschau entsandt, um das Ghetto zu desinfizieren“.<br />

23<br />

Während die Verbringung dieser Juden nach dem Osten eine<br />

feststehende Tatsache ist, existieren keine verläßlichen Angaben<br />

darüber, um genau zu rekonstruieren, wie viele Juden hiervon<br />

betroffen waren. Hauptsache ist jedoch, zu wissen, daß es sich dabei<br />

um den überwiegenden Teil jener polnischen Juden gehandelt hat,<br />

der im Warthegau und dem Generalgouvernement ansässig gewesen<br />

war. Erwähnt sei noch, daß sämtliche ehemals großen Ghettos wie<br />

Lemberg, Grodno, Wilna, Kowno und Riga nach dem Krieg von der<br />

UdSSR einverleibt worden sind, Bialystok an der östlichen Grenze<br />

Polens liegt, wohingegen Warschau und Lodz im kommunistischen<br />

Polen sich befinden, was für beide jene staatlichen Bereiche jedoch<br />

bedeutet, daß sie gegenüber einer Untersuchung durch westliche<br />

oder gar neutrale Beobachter, Forscher, Historiker so gut wie<br />

hermetisch isoliert geblieben sind — bis zur Stunde, und nur das an<br />

die Öffentlichkeit gelangte, was der kommunistischen Parteiführung<br />

in Moskau zweckdienlich erschien.<br />

Vor dem Krieg haben etwa 3 Millionen Juden in Polen gelebt.<br />

Berücksichtigt man die Zahlen derjenigen, die 1939 aus Polen in die<br />

UdSSR geflüchtet waren, und jene, die 1940 von den Sowjets<br />

deportiert wurden, auch jene, denen es gelang, in die Slowakei,<br />

Ungarn oder in andere Länder zu entschlüpfen, und auch jene, die<br />

durch Epidemien umgekommen sind, so sehen wir, daß sich<br />

höchstens zwei Millionen Juden in verstreuten Ghettos unter<br />

deutscher Kontrolle befunden hatten und daß die überwiegende<br />

Mehrheit dieser Menschen in Gebiete verschickt worden ist, die seit<br />

dem Kriegsende als sowjetisch gelten, in einem Staatsgebiet also, in<br />

dem ein unabhängiger Informationsaustausch unmöglich gemacht<br />

worden ist.<br />

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