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Der Jahrhundertbetrug

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Unmenschliche Behandlung in den besetzten Gebieten und in den Deutschland<br />

politisch unterworfenen Völkern. Ein aus Rumänien zurückgekehrter<br />

italienischer Journalist gab mir vor einiger Zeit einen langen Bericht über<br />

die von jenem Land angewandten brutalen Methoden gegen die Juden, die<br />

hauptsächlich von den Deutschen angestachelt worden wären.<br />

Er berichtete mir, daß ein Zug voll mit Juden war; jede Öffnung war<br />

geschlossen, so daß keine Luft eindringen konnte. Als der Zug an seinem<br />

Bestimmungsort ankam, gab es nur noch ein paar Überlebende und zwar jene,<br />

die sich in der Nähe einiger unvollständig verriegelter Öffnungen befanden<br />

und ein bißchen Luft schnappen konnten....“<br />

Di Meglio schloß diesen Bericht seiner Botschaft, indem er den<br />

anti-christlichen Charakter von Alfred Rosenbergs „Institut für<br />

Erforschung des jüdischen Einflusses auf das kirchliche Leben“<br />

erwähnte, sowie die Teilnahmslosigkeit der deutschen Priesterschaft<br />

gegenüber den Vertreibungen der Juden.<br />

In verschiedener Hinsicht war die Information Di Meglios<br />

offensichtlich irrig. Z. B. können wir eine gute Vorstellung der<br />

wirklichen Bedingungen der Deportationen der rumänischen Juden<br />

dem Bericht des Internationalen Roten Kreuzes entnehmen, sowohl<br />

dem hier im Kapitel V abgedruckten Auszug als auch anderen<br />

Teilen, 10 sowie aus Niederschriften von J. G. Burg. Es ist sicher, daß<br />

die Ereignisse in der Geschichte, die von dem anonymen<br />

italienischen Journalisten geschildert wurden, Erfindungen waren.<br />

Di Meglios scheint willig, das Schlimmste anzunehmen.<br />

Di Meglios Behandlung der Rolle der Konzentrationslager läßt<br />

einige Mißdeutungen aktueller Bedingungen zu. In einer Hinsicht<br />

behauptet er, daß viele Juden in Konzentrationslager geschickt<br />

worden seien, weil es in den Ghettos für sie nicht genügend Platz<br />

gegeben habe. Dies ist nicht korrekt. Juden und auch andere wurden<br />

in Polen in Lager verbracht, entsprechend der dort erforderlich<br />

gewordenen Arbeitsanforderungen. Di Meglio erweckte gleichzeitig<br />

den Eindruck, daß die Lager hauptsächlich zur Zusammenfassung<br />

der Juden ausersehen gewesen seien, was ebenfalls nicht wahr ist.<br />

Außerdem übertreibt er wahrscheinlich die Knappheit der<br />

Lebensmittel in den Lagern, jedoch war er, wie wir im Kapitel IV<br />

gesehen haben, offensichtlich korrekt in bezug auf die hohe<br />

Sterberate in den Lagern zur Zeit seines Berichtes, obgleich<br />

Überarbeitung nicht der Grund für die Todesursache war.<br />

In anderen Worten : Di Meglios Beschreibung der Situation war die<br />

allgemeine oder annähernde Wahrheit mit einigen Ungenauigkeiten<br />

und getrübt mit seinem Willen, das schlimmste davon zu glauben. Es<br />

ist eindeutig, daß er keine Information von der Existenz eines<br />

Vernichtungsprogramms hatte, das auch nur geringfügig dem ähneln<br />

würde, was damals in der alliierten Propaganda Gestalt anzunehmen<br />

begann und welches von verschiedenen alliierten Diplomaten und<br />

jüdischen Organisationen dem Vatikan zugetragen wurde.<br />

Die Weihnachtsbotschaft des Papstes machte ohne besonderen<br />

Hinweis auf die Juden einen beiläufigen Vermerk über „die<br />

hunderttausende, die ohne eigene Schuld und nur weil sie einer<br />

bestimmten Nation oder Rasse angehören, zum Tode oder moderner<br />

Vernichtung verurteilt würden“. Berlin reagierte auf diese Botschaft<br />

in unterschiedlicher Weise. Das RSHA betrachtete sie als einen<br />

direkten Angriff auf das NS-Regime, während das Deutsche<br />

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