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Der Jahrhundertbetrug

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An diesem Punkt steigt ein zweiter Verdacht auf, nämlich, daß der<br />

Vatikan — gleichermaßen wie wir auf die Notizen von Scavizzi<br />

reagiert haben — den Berichten von Scavizzi wenig Gewicht<br />

beigemessen hat. <strong>Der</strong> Vatikan hatte solches Material von Scavizzi in<br />

seinen Akten, doch betrachtete er es nicht als Bestätigung für die<br />

Behauptungen der zionistischen Organisationen, wie dies oben<br />

deutlich geworden ist.<br />

Da die Kriegszeitdokumente des Vatikans zur Zeit der Veröffentlichung<br />

dieses Buches der Öffentlichkeit noch nicht vollständig<br />

vorlagen, ist es möglich, daß Scavizzi in den Fortsetzungsbänden<br />

dieser Dokumente nicht mehr aufscheint. Jedoch behauptete er im<br />

Jahre 1964 (um 1967 verstarb er) in einem italienischen Magazin,<br />

daß der Papst während des Krieges ihm — Piero Scavizzi — gelegentlich<br />

eines negativen Zusammenhanges anvertraut habe, daß er in<br />

Erwägung ziehe, Hitler (ein nomineller Katholik) wegen seiner<br />

Vernichtung der Juden zu exkommunizieren! 18 Das ist es. Scavizzi<br />

war offensichtlich ein Spinner, der wer weiß welche Geschichten<br />

erfand, um sich wichtiger erscheinen zu lassen, als seine niedrige<br />

Position als Begleiter von Lazarettransporten vermuten lassen<br />

würde. Daher wird klar, daß unser zweiter Argwohn richtig sein<br />

muß : Scavizzi wurde vom Vatikan für eine harmlose Nuß angesehen,<br />

dem man zutrauen könnte, letzte heilige Handlungen zu verrichten<br />

und auch Briefe zu überbringen, der aber nicht in der Lage wäre,<br />

Fakten auseinanderzuhalten. Es ist leicht amüsant, daß die<br />

Herausgeber der „Actes et Documents“, so man sie von ihren<br />

Herausgeber-Kommentaren her beurteilt, Scavizzi ernst genommen<br />

zu haben scheinen. Jedoch wenn dem Leser der Dokumente ins Auge<br />

springt, daß Scavizzi ein Schwätzer von großspurigen Geschichten<br />

ist, ist es möglich, daß die Herausgeber über Scavizzi und die von ihm<br />

behandelten Themen anders gedacht haben als was sie ausgedrückt<br />

haben.<br />

Da gibt es jedoch einen Punkt von nicht geringfügiger Bedeutung<br />

im Zusammenhang mit Scavizzis Berichten, hauptsächlich den<br />

Bericht vom 12. Mai 1942, betreffend die Aussage, die Orsenigo ihm<br />

anvertraut habe. Es ist nicht anzunehmen, daß Scavizzi unabhängig,<br />

d. h. allein die Vernichtungslegende erfunden hat, wenngleich es<br />

auch in etwa möglich ist. Wenn er die Vernichtungsbehauptungen,<br />

die in seinem Brief vom 12. Mai 1942 enthalten sind, nicht erfunden<br />

hat, muß er von ihnen irgendwo gehört haben. Dies ist ein Faktum<br />

von einigem Interesse insofern, als sein Bericht über einen Monat<br />

früher datiert ist, als die zionistischen Organisationen im Westen<br />

begannen, sich in dieser Weise zu äußern (die erste solche Erklärung<br />

vom Jüdischen Weltkongreß war am 29. Juni 1942, wie wir im<br />

Kapitel III vermerkt haben). Dies bestätigt, daß solche Propaganda<br />

in Ost-Europa bereits vor dem Juni 1942 in Umlauf war. Dies<br />

wiederum stimmt mit der Angabe von Dawidowicz überein,<br />

derzufolge die Vernichtungsbehauptungen für das Wartheland (der<br />

annektierte Teil von Polen südlich des Korridors) auf die Tötung<br />

mittels LKW-Autoabgasen bei Chelmno verweisen, die zum<br />

erstenmal in der vierseitigen jüdischen Untergrundpublikation —<br />

„Veker“ — erschienen. Dort sind die ersten Vernichtungsbehauptungen<br />

auf den Seiten drei und vier in den Ausgaben vom<br />

Februar 1942 erschienen. Behauptungen von Vernichtungen im<br />

Generalgouvernement von Polen (mittels Gas in Belczek) wurden in<br />

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