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Der Jahrhundertbetrug

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„in Praxis die Frage darin bestand, ob die Front halten wird oder nicht. Wenn<br />

Budapest revoltiert, würde die gesamte Front aufgerollt werden . . . Wenn ich<br />

an solchen Gesprächen teilnahm, was ich nicht leugne, daß es möglich ist,<br />

dann nahm ich ausschließlich vom militärischen Gesichtspunkt daran teil : was<br />

kann ich tun, um die Ostfront so lange wie möglich zu halten? Nur von<br />

diesem Gesichtspunkt.“<br />

Veesenmayer wurde zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt, doch wurde<br />

er Anfang 1952 wieder freigelassen. 35<br />

Eines scheint von den meisten Neuhistorikern — oder wie es so<br />

schön heißt „Zeitgeschichtlern“ — total vergessen zu werden : Da gab<br />

es Krieg während des Zweiten Weltkrieges! Die Deutschen dachten<br />

darüber nach, wie dieser Krieg zu gewinnen wäre, nicht über die<br />

Vernichtung der Juden! Die Behauptung von NG-2233, daß das<br />

Vernichtungsprogramm Vorrang beim Eisenbahntransportwesen<br />

vor der Beförderung von Waffen, Munition und Nachschub für die<br />

Truppe gehabt habe, ist absolut lächerlich!<br />

<strong>Der</strong> Bericht des Roten Kreuzes über Ungarn erklärte, daß die<br />

grundsätzliche deutsche Politik im Jahre 1944 darauf abgezielt habe,<br />

die osteuropäischen Juden zu internieren, da sie ein Sicherheitsrisiko<br />

darstellten, als die Front näherrückte. So mögen die Dokumente, die<br />

über diesbezügliche Konzentrationen von großen Zahlen ungarischer<br />

Juden berichten, zuweilen korrekt sein. Dies entsprach auch der<br />

Politik in benachbarten Ländern. Dennoch scheint es unwirklich,<br />

daß auch nur annähernd 400.000 zusammengefaßt worden sein<br />

sollen. Das würde eine ganz gewaltige Operation bedeutet haben.<br />

Ein Vergleich der Angaben des Roten Kreuzes mit den vorgelegten<br />

Dokumenten erweist zahllose dieser „Dokumente“ als Fälschungen.<br />

Glücklicherweise besitzen wir die zwei Bände umfassende Sammlung<br />

von Reproduktionen ausgewählter Originaldokumente : „The<br />

Destruction of Hungarian Jewry“, hrsg. von Randolph L. Braham.<br />

Indem man die hier enthaltenen Dokumente prüft und jene<br />

zurückweist als Fälschungen, die die angeblichen Verschickungen<br />

von 400.000 ungarischen Juden „belegen“, erhält man eine<br />

glaubhafte Geschichte.<br />

Am 14.4.1944 stimmte Ungarn der Deportation von 50.000<br />

arbeitsfähigen Juden für den Arbeitseinsatz in Deutschland zu<br />

(S. 134, NG-1815). Am 19.4. fordert Veesenmayer Güterwaggons<br />

an, deren Bereitstellung „den größten Schwierigkeiten begegnet“, —<br />

selbst für den Transport von 10.000 arbeitsfähigen Juden (S. 138,<br />

NG-5546). Am 27.4. notiert Veesenmayer den bevorstehenden<br />

Abschub von 4.000 arbeitsfähigen Juden nach Auschwitz (S. 361,<br />

NG-5535). Am selben Tag berichtet Ritter über Verzögerungen bei<br />

der Deportation von 50.000 Juden unter Hinweis auf Mangel an<br />

Eisenbahntransportgut (S. 362, NG-2196). Am 11. Juli verweist Veesenmayer<br />

auf die Schwierigkeit, die Judenpolitik in Ungarn wegen<br />

der in Rumänien und der Slowakei vorherrschenden milderen<br />

Einstellung durchzuführen (S. 194, NG-5586). Am 25.8 gibt<br />

Veesenmayer Himmlers Befehl durch, die Deportationen in Ungarn<br />

einzustellen (S. 481, keine Dok. Nr.), und am 18.10 berichtet<br />

Veesenmayer über die neuen Juden-Maßnahmen in Ungarn (S. 226,<br />

ohne Dok. Nr.); eine glaubhafte Geschichte, die mit dem Bericht des<br />

Roten Kreuzes übereinstimmt.<br />

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