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Vorlesungsskript Physik IV - Walther Meißner Institut - Bayerische ...

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526 R. GROSS Kapitel 13: QuantenstatistikAbbildung 13.17: Interferenzmuster von zwei expandierenden Kondensaten zum Nachweis derKohärenz der Bose-Einstein Kondensate. Das Absorptionsbild wurde 40 ms nach Freisetzung der beidenKondensate aus einem Doppelmuldenpotenzial aufgenommen. Die Interferenzstreifen haben einenAbstand von 15 µm. Dies entspricht einer riesigen Wellenlänge für eine Materiewelle. Bei Raumtemperaturwürde die Materiewelle der Atome nur 0.5 Å betragen, also weniger als die Größe der Atome (ausM. R. Andrews et al., Science 275, 637 (1997)).dieselbe Ausdehnung wie die angeregten Zustände - die BEK ist in diesem Fall eine Kondensation imImpulsraum. In einem harmonischen Potenzial ist das Kondensationsphänomen sowohl im Impulsraumals auch im Ortsraum beobachtbar.Die mit der eben beschriebenen Technik aufgenommenen Bilder zeigen bei der erwarteten Bose-EinsteinKondensationstemperatur das plötzliche Auftreten einer Wolke, die aus zwei Anteilen bestand, einer diffusivenKomponente (dem normalen Anteil) und einem dichten Kern (dem Kondensat). Die plötzlichauftretende Reduzierung der Geschwindigkeit der ballistischen Expansion wurde als Kondensation imImpulsraum bezeichnet. Man muss sich aber klar machen, dass die BEC eine Kondensation in den niedrigstenEnergiezustand ist. In einem inhomogenen Einschlusspotenzial hat dieser niedrigste Energiezustandallerdings wiederum die kleinste räumliche Dimension. Eine Kondensation in diesen Zustandresultiert daher in der Ausbildung eines dichten Kerns von Bose kondensierten Atomen innerhalb einerthermischen Atomwolke. Formal lässt sich die BEK mit der Tröpfchenbildung im gesättigten Dampfvergleichen.13.4.5 Atomlaser und KohärenzIn einem idealen Bose-Gas besetzen die kondensierten Atome alle denselben Einteilchen-Grundzustand.Aus diesem Grund können Bose-Einstein Kondensate als Quellen für kohärente Atomstrahlen, die wirAtomlaser nennen wollen, dienen. Wenn die Atome des Kondensats alle denselben Grundzustand besetzen,so besitzen sie alle dieselbe Energie bzw. de Broglie Wellenlänge. Aufgrund des starken Überlappsder einzelnen Wellenpakete ist es ferner zu erwarten, dass die einzelnen Wellenpakete phasenkohärentsind. Diese Kohärenz des Kondensats wurde in der Tat im Jahr 1997 experimentell nachgewiesen. 17Hierzu ließ man zwei Kondensate aus einer Doppelmuldenfalle expandieren, so dass sich diese gegenseitigüberlagern konnten. Man beobachtete dann im Überlappgebiet ein deutliches Interferenzmuster(siehe Abb. 13.17). Aus dem Abstand der Interferenzstreifen kann direkt die de Broglie Wellenlänge derAtome abgelesen werden.17 M. R. Andrews et al., Science 275, 637 (1997),D. S. Hall et al., Phys. Rev. Lett. 81, 1543 (1998),B. P. Anderson et al., Science 282, 1686 (1998).c○<strong>Walther</strong>-Meißner-<strong>Institut</strong>

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