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Aufstand in Ungarn

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estimmte Sache entschieden haben, lassen sie sich nicht so leicht wiederdavon abbr<strong>in</strong>gen. Sie haben e<strong>in</strong>e ungewöhnliche und schwierige Sprache,die Zeugnis ablegt von ihrer ursprünglichen Abstammung: der fernenf<strong>in</strong>nisch-ugrischen Völkerfamilie. Sie haben mit ihren Nachbarn nichtsgeme<strong>in</strong>sam – mit Ausnahme der Tatsache, daß sie alle <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bootsitzen: sie alle s<strong>in</strong>d Satelliten der Sowjetunion. Und tatsächlich werden sie<strong>in</strong>folge des Vertrags von Trianon niemals mite<strong>in</strong>ander <strong>in</strong> freundschaftlicherNachbarschaft leben können, was immer die Kommunistenüber die brüderlichen Bande zwischen den Völkern des Sowjetblocksbehaupten.Immer haben sich die <strong>Ungarn</strong> als nicht-slawische und nicht-orthodoxeNation auf die Seite der Gegner russischer Macht gestellt.Seit 1938 hatte <strong>Ungarn</strong>s letzter Verweser, der überhebliche AdmiralMiklós von Horthy, Hitler <strong>in</strong> persönlichen Briefen aufgehetzt, dieSowjetunion zu überfallen. Im Juni 1941 tat die deutsche Wehrmachtgenau das.1944 flutete der Krieg jedoch auf ungarischen Boden zurück, und diee<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>genden Russen machten Debrecen zur vorläufigen Hauptstadt desvon ihnen besetzten Gebiets. Dort errichteten sie am 21. Dezember 1944ihre erste provisorische Regierung.Als der gravitätische M<strong>in</strong>isterpräsident des Landes, Imre Nagy, 1954den zehnten Jahrestag dieser Ereignisse feierte, fand <strong>in</strong> Debrecen e<strong>in</strong>pompöser Festakt statt.Á»Die siegreichen Kämpfe der glorreichen Sowjetarmee haben unserLand aus dem Inferno des Zweiten Weltkrieges gerettet«, rief er aus, »eswar e<strong>in</strong> historischer Augenblick, als wir im Dezember 1944, auf denTrümmern des faschistischen Horthyregimes, unser nationales Banner, dasSymbol unserer Freiheit und Unabhängigkeit, entfalten konnten. Hierflattert es im W<strong>in</strong>d auf den Mauern von Debrecen, von wo aus wir <strong>in</strong>unserem gerechten Kampf für Freiheit, Unabhängigkeit und Volksdemokratieunseren letzten Triumph feierten.«Diese pathetischen Worte mögen für viele sarkastisch geklungen18

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