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Aufstand in Ungarn

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führen.Király g<strong>in</strong>g ebenfalls zum Parlament. Hier teilte ihm der Regierungschefmit, daß er beschlossen habe, General Maléter mit den Verhandlungenzu betrauen. Király war gekränkt, denn mit den Gesprächen warviel Prestige verbunden. Nagy tröstete ihn: »Ich möchte, daß Sie zume<strong>in</strong>er Verfügung stehen, während Maléter weg ist.« Király war neidischauf Maléters Ruhm. Er fand ihn zunehmend schwierig <strong>in</strong> der Zusammenarbeit– er war plötzlich hochnäsig und unzugänglich geworden. Királyverbrachte viel Zeit damit, <strong>in</strong> Kopácsis Polizeipräsidium am Deák térKommandeure für die Nationalgarde anzuwerben. Er schlief auf e<strong>in</strong>emKlappbett, manchmal auch am Tage. Unten im Polizeikerker hatte ermehrere se<strong>in</strong>er Gegner, zum Beispiel General Gyula Uszta, e<strong>in</strong>gesperrt.Uszta hatte als Partisan während des Krieges auf sowjetischer Seitegekämpft. E<strong>in</strong> Journalist, der ihn <strong>in</strong>terviewte, stellte fest, daß er dengrößten Teil des Tages damit verbrachte, zu erfahren, was sich ereignete.ÏKirály führte stundenlang Streitgespräche über Demarkationsl<strong>in</strong>ien.Für jeden Fehler machte er den Verrat der Moskowiter verantwortlich.Moskau hatte mehrere ungarische Offiziere mit E<strong>in</strong>zelheiten e<strong>in</strong>es»speziellen sowjetischen Militärplans« nach Budapest geschickt. DieMoskowiter teilten die Hauptstadt <strong>in</strong> zwei Zonen e<strong>in</strong>: e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>nere unterKirály und e<strong>in</strong>e äußere unter Oberst Márton. Király rechnete damit, e<strong>in</strong>emrussischen Angriff mehrere Tage lang standhalten zu können. ZurVerteidigung des Flugplatzes von Budaörs hatte er Infanterie, Artillerieund Flak geschickt. Auf diese Weise würde es der Nagy-Regierungwenigstens ermöglicht, <strong>in</strong>s Exil zu flüchten. Aber dies wäre ke<strong>in</strong>e Sache,für die junge Männer ihr Leben auf den Barrikaden lassen würden.Darüber h<strong>in</strong>aus hatten Nagys Offiziere nachdrücklich und wirksam dafürgesorgt, daß Waffen, Munition und anderes Kriegsgerät, das dieAufständischen <strong>in</strong> ihren e<strong>in</strong>wöchigen Kämpfen mit den Russen erbeutethatten, abgeliefert würden. Nur wenn Ruhe und Ordnung aufrechterhaltenwürden, so glaubten Király Maléter und Nagy <strong>in</strong> ihrer Naivität, könntendie Russen ferngehalten werden. Er sagte zu John MacCormac, daß dieseAufgabe durch »Radio Free Europe« und die »Stimme Amerikas«640

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