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Aufstand in Ungarn

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Kard<strong>in</strong>al M<strong>in</strong>dszenty befreit und nach Budapest br<strong>in</strong>gt. Da s<strong>in</strong>d »KapitänNemo«, der e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>heit der regulären Volksarmee befehligt, die zu denRebellen übergeht, und Sándor Angyal – e<strong>in</strong> schlanker Jungarbeiter ausCsepel, der e<strong>in</strong>en Rollkragenpullover trägt und se<strong>in</strong> Hauptquartier <strong>in</strong> derTüzoltö utca, <strong>in</strong> der Nähe der Kilián-Kaserne auf schlägt. Se<strong>in</strong>e Truppekämpft bis Mitte November. Dann wird man ihn gefangennehmen undh<strong>in</strong>richten. Die meisten dieser Kampfgruppen stammen aus den Arbeiterviertelnvon Budapest oder aus der Gegend der Kilián-Kaserne, derMúzeum körút und der Rákóczi út. Drüben <strong>in</strong> Buda entstehen tagsübervier Hauptgruppen. Ihr Sitz ist <strong>in</strong> Óbuda, Rózsadomb, Széna tér und amGellért-Hügel. E<strong>in</strong> ehemaliger Leutnant der Volksarmee, Emánuel Buttkovszky,übernimmt das Kommando über diese Rebellen von Buda.Nicht alle Führer des <strong>Aufstand</strong>es werden für ihre Taten mit dem Lebenbezahlen. Die Brüder Ödön und Ernö Pongrácz, Arbeiter, Mitte Zwanzig,können <strong>in</strong> den Westen flüchten. Ernö befand sich unter den Tausenden vordem Parlament. Als er spät <strong>in</strong> der Nacht von Motorradfahrern erfährt, daßsich sowjetische Panzer von der Fehérvári út nähern, läßt er Barrikadenbauen, um die Sowjets aufzuhalten. E<strong>in</strong> weiterer Bruder, Kristóf Pongrácz,füllt an e<strong>in</strong>er Tankstelle Fässer mit Benz<strong>in</strong> und rollt sie mitten auf dieStraße. Die Teerdecke explodiert <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Feuermeer und zw<strong>in</strong>gt denersten Panzer zum Halten, während die dicht folgenden dreizehn anderenPanzer <strong>in</strong> Panik aufe<strong>in</strong>ander auffahren. Als der Morgen dämmert, haltendie Brüder e<strong>in</strong>en vorbeifahrenden Lastwagen an, der sie mit <strong>in</strong> die Stadtnimmt. An der Kreuzung der Üllöi út stoßen sie auf e<strong>in</strong>e großeMenschenmenge, die vor den Geschossen Schutz <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Eckgebäude,nämlich der Kilián-Kaserne gesucht hat.ÁHier ist der Kampf noch <strong>in</strong> vollem Gange. Die nächtlichen E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gl<strong>in</strong>ges<strong>in</strong>d zwar h<strong>in</strong>ausgeworfen worden, aber die Kaserne steht untere<strong>in</strong>em vernichtenden Feuer aus mehreren benachbarten Gebäuden. Als diedrei jungen Waffen-Fans von der Csepel-Insel bei der Kilián-Kasernee<strong>in</strong>treffen, um mitzukämpfen, werden sie grob zurückgewiesen. »Wir s<strong>in</strong>dvon Csepel, wir kommen, um euch zu helfen«, rufen sie durch e<strong>in</strong> Megaphondie mit Glas übersäte Straße h<strong>in</strong>unter. Doch die e<strong>in</strong>zige Antwort ist370

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