13.07.2015 Aufrufe

Aufstand in Ungarn

Aufstand in Ungarn

Aufstand in Ungarn

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Gaza Katona hatte ihm angeboten, ihn <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Hause zu verstecken, undals er am 29. November vom Dienst heimkehrte, sagte ihm se<strong>in</strong>e Köch<strong>in</strong>Erzsébet, daß Kovács angerufen habe – sie me<strong>in</strong>te, von der italienischenGesandtschaft am anderen Ende der Straße aus –, er habe gefragt, wann ernach Hause kommen würde. Sie wußte es nicht. »Dann muß ichversuchen, woanders unterzukommen«, hatte Kovács erwidert, »denn eswird bereits dunkel.«ÍÌNachdem Eisenhower se<strong>in</strong>e Wahlkampagne h<strong>in</strong>ter sich hatte, konnteer sich endlich auch mit Mitteleuropa beschäftigen. Er kam zu demSchluß, daß, wenn der Kreml erneut Gewalt anwende, um die Sowjetherrschaft<strong>in</strong> <strong>Ungarn</strong> wiederherzustellen, die Vere<strong>in</strong>ten Nationen unverzüglichmilitärisch e<strong>in</strong>greifen müßten. Am 23. November wurden die US-Generalstabschefs beauftragt, die Möglichkeiten e<strong>in</strong>er solchen Aktion unddas damit verbundene Risiko e<strong>in</strong>es allgeme<strong>in</strong>en Kriegs zu prüfen. Nache<strong>in</strong>er Analyse der geme<strong>in</strong>samen Stärke der Streitkräfte <strong>Ungarn</strong>s, derNATO und der UN-Truppen kamen sie zu dem Ergebnis, daß, falls dieamerikanischen Streitkräfte nicht »auf begrenzte Ziele und Aktionenbeschränkt würden«, die Sowjets besiegt werden könnten. Zugleichempfahlen die Stabschefs, daß die Vere<strong>in</strong>igten Staaten sich beteiligensollten – vor allem durch den E<strong>in</strong>satz der Bomber ihrer strategischenLuftflotte, um sowjetische Nachschubverb<strong>in</strong>dungen und die Zentren dersowjetischen Luftmacht anzugreifen. Gleichzeitig aber warnten dieStabschefs die Regierung am 3. Dezember: »Wenn die Vere<strong>in</strong>igtenStaaten sich zu dieser Handlungsweise entschließen, besteht die Gefahre<strong>in</strong>es allgeme<strong>in</strong>en Kriegs.«ÍÓ Aber all das nützte <strong>Ungarn</strong> nichts mehr.Kádár ließ nicht e<strong>in</strong>mal UN-Beobachter e<strong>in</strong>reisen. Der <strong>in</strong>discheM<strong>in</strong>isterpräsident Pandit Nehru beauftragte se<strong>in</strong>en SonderbotschafterKrischna Menon damit, Kádár umzustimmen. Menon flog zunächst nachMoskau und dann nach Budapest, wo er am 1. Dezember e<strong>in</strong>traf.ÍÔ Abererst am 5. Dezember hatte er die Möglichkeit, mit dem M<strong>in</strong>isterpräsidentenim Parlament zusammenzutreffen. »Kádár«, so erzählte er spätere<strong>in</strong>em anderen Botschafter <strong>in</strong> Moskau, »ist praktisch e<strong>in</strong> Gefangener, von728

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!