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Aufstand in Ungarn

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hafter, sonorer Stimme sagt: » . . . die gesetzmäßige ungarische Regierungzu stürzen. Unsere Truppen stehen im Kampf . . . « Durch die massivenMauern hört er das Rasseln von Panzerketten auf dem Straßenpflaster, alsHunderte von Panzern sich ihren Weg <strong>in</strong> das Innere der Stadt bahnen.Es ist etwa 5.45 Uhr, als Professor Bibó ersche<strong>in</strong>t und verwirrt um sichschaut. Er ist <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Wohnung <strong>in</strong> Buda von Jolán Majlát, der Frau vonFerenc Erdei, angerufen worden. Erdei gehört zu denen, die nicht vonTököl zurückgekehrt s<strong>in</strong>d. Sie teilt ihm mit, daß Nagy ihm e<strong>in</strong>en Wagengeschickt habe. Dieser Wagen trifft nie e<strong>in</strong>, aber <strong>in</strong>zwischen hat TildysSekretariat e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Militärfahrzeug über die Donau entsandt, das Bibóund e<strong>in</strong> Mitglied von Tildys Militärkab<strong>in</strong>ett zum Parlamentsgebäudebr<strong>in</strong>gt.Bibó trifft die beiden Tildys zusammen mit Szabó und M<strong>in</strong>dszenty an.Tildy sagt: »Nagy wird offenbar <strong>in</strong> der sowjetischen Botschaft festgehalten.Jetzt müssen wir etwas unternehmen!« Unterdessen hat JózsefSzilágyi Kopácsi e<strong>in</strong>e Mitteilung geschickt, <strong>in</strong> welcher der russischeAngriff bestätigt wird. Kopácsi soll ebenfalls zum Parlament kommen undso viel Polizisten wie möglich mitbr<strong>in</strong>gen.ÁÎ Kopácsi teilt diese Neuigkeitdem Vetter se<strong>in</strong>er Frau, György Fazekas, mit. Fazekas eilt zurück <strong>in</strong>sPolizeipräsidium. Er und Kopácsi begeben sich zum Parlament. Vor demGebäude steht der Wagen des Präsidenten mit laufendem Motor – er ist imPendelverkehr zwischen dem Parlamentsgebäude und der jugoslawischenBotschaft e<strong>in</strong>gesetzt. Szilágyi kommt die Treppe heruntergelaufen und ruftFazekas zu: »Schnell, du bist auf der Liste, steig e<strong>in</strong>. Wir nehmen dich mit<strong>in</strong> die Botschaft.« Mit flatterndem Präsidentenstander fahren sie an denungarischen T-34 vorbei, die auf dem Platz aufgefahren s<strong>in</strong>d.ÁÏAls Kopácsi <strong>in</strong> den Amtsräumen des M<strong>in</strong>isterpräsidenten ankommt,s<strong>in</strong>d die meisten Leute verschwunden. Er trifft Tildy, der mit e<strong>in</strong>emOberstleutnant der Parlamentswache spricht. Kopácsi berichtet ihm,sowjetische T-54 seien im Anmarsch, Panzerkolonnen überquerten dieMargaretenbrücke und besetzten den R<strong>in</strong>g. Er fragt: »Wo ist Nagy?« Tildyweiß es nicht. Niemand will den ersten Schritt tun oder überhaupt irgend691

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