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Aufstand in Ungarn

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liche Ersche<strong>in</strong>ung, war e<strong>in</strong> solcher Führer. Er g<strong>in</strong>g zum Jászai Mari tér amFlug, wo das 33. Panzerregiment zum Schutz des ÁVH-Hauptquartiers <strong>in</strong>Stellung gegangen war, und befahl dem Kommandeur Ferenc Pallós, ihmfünf Panzer zu überlassen. Maléter kletterte <strong>in</strong> den T-34 des HauptmannsJános Tari, um durch die Stadt zur Kaserne zu fahren.Gegen 11 Uhr kam der Kampfverband dort an. Auf dem Parlamentsplatzhatte das Blutbad gerade begonnen. Maléter befahl se<strong>in</strong>em Fahrer,vor der Kaserne beizudrehen und im Rückwärtsgang durch das Haupttorzu fahren. Zunächst blieb er <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Panzer sitzen, während von Zeit zuZeit e<strong>in</strong> Melder aus dem Gebäude kam, um se<strong>in</strong>e Befehle entgegenzunehmen.Schließlich ließ er den Kommandeur der Kaserne zu sichkommen.Hauptmann Lajos Csiba war e<strong>in</strong> nervöser achtundvierzigjährigerHeeresoffizier mit feistem Gesicht und stechenden Augen h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>errandlosen Brille. Jeder schien auf jeden zu schießen. Maléter telephonierte<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er der Wachstuben am Tor mit dem M<strong>in</strong>isterium, während Csibaneben ihm stand und sich nervös auf die Lippen biß. Wie aus denAufzeichnungen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en persönlichen Akten hervorgeht, sprach Maléterlängere Zeit mit dem Chef der Operationsabteilung, Major K<strong>in</strong>dlovics. »Erberichtete, daß er die Ordnung wiederherstelle und die Kämpfer unterKontrolle br<strong>in</strong>ge.« E<strong>in</strong> Offizier des Verteidigungsm<strong>in</strong>isterium sagte späterals Zeuge aus: »Maléter telephonierte mehrfach mit dem Verteidigungsm<strong>in</strong>isteriumund teilte mit, daß er <strong>in</strong> Kämpfe mit den Aufständischenverwickelt und deshalb nicht <strong>in</strong> der Lage sei, sich persönlich zurückzumelden.«ÔInzwischen war offenbar e<strong>in</strong> S<strong>in</strong>neswandel <strong>in</strong> dem Obersten vor sichgegangen. Vielleicht war er über den Anblick sich gegenseitig bekämpfender<strong>Ungarn</strong> erschüttert; vielleicht gewann der Patriot <strong>in</strong> ihm dieOberhand – oder der Opportunist.Csiba erwähnte, man habe e<strong>in</strong> Dutzend Rebellen gefangengenommen,Maléter sagte <strong>in</strong>teressiert: »Ich möchte sie sehen.«Als die Gefangenen <strong>in</strong> die Wachstube geführt wurden, holte sichMaléter e<strong>in</strong>en jugendlichen mit frischem Gesichtsausdruck aus der Gruppe409

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