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Aufstand in Ungarn

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e<strong>in</strong>strömen. Man hat vierzehn Güterzüge mit Panzern gezählt.«ËÎ E<strong>in</strong>Rebellentrupp eilte zum sogenannten »Revolutionsrat« der UngarischenEisenbahn. Die Gesichter dort kamen ihm bekannt vor. Der Direktorerklärte, er habe ke<strong>in</strong>e neuen Nachrichten. Der Biochemiker warf ihm vor:»Aber ihr habt doch e<strong>in</strong>e Funksende- und Empfangsanlage!« Der Direktorerwiderte, es sei nur e<strong>in</strong> ganz kle<strong>in</strong>es Gerät. Die Rebellen drängten ihnbeiseite. Die Anlage füllte e<strong>in</strong>e ganze Wand aus, sie wurde von zweiMann bedient, die gerade Meldungen über Eisenbahntransporte mitsowjetischen Verstärkungen aus Rumänien empf<strong>in</strong>gen.Etwa zur gleichen Zeit f<strong>in</strong>det im Moskauer Kreml e<strong>in</strong> Staatsempfangfür den syrischen Präsidenten statt. Am Anfang bleiben die sowjetischenFührer unter sich. Chruschtschow ist schon seit mehreren Tagen nichtmehr gesehen worden, und Moskau ist voller Gerüchte. Dann entstehtplötzlich Bewegung im Saal: Chruschtschow ersche<strong>in</strong>t zusammen mitMalenkow. Sofort werden die beiden von den anderen anwesendenMitgliedern des Präsidiums umr<strong>in</strong>gt. »Chip« Bohlen, der US-Botschafter,hört aufmerksam zu, setzt aber gleichzeitig se<strong>in</strong>e Unterhaltung mit demnorwegischen Botschafter fort.Chruschtschow kommt mit schweren Schritten zu ihm herüber und ruftihm <strong>in</strong> russischer Sprache zu: »Ich möchte mit Ihnen über Israelsprechen.«ËÏGelassen erwidert Bohlen: »Und ich möchte mit Ihnen über <strong>Ungarn</strong>sprechen, aber Sie s<strong>in</strong>d als erster dran, also bitte.«Der Sowjetführer faucht ihn an: »Sie können mir nicht erzählen, daßIhre Regierung Israels Handlungsweise nicht gutheißt.«Verb<strong>in</strong>dlich erwidert Bohlen, der Kreml müsse sich neue Agentensuchen, wenn er so über die Haltung der Vere<strong>in</strong>igten Staaten <strong>in</strong>formiertworden sei. Dann fährt er fort: »Nun zu <strong>Ungarn</strong>! Gestern abend erzähltemir Bulgan<strong>in</strong>, daß Sie mit <strong>Ungarn</strong> verhandeln würden. Aber wir habenständig Berichte über gewaltige sowjetische Truppenverstärkungen <strong>in</strong><strong>Ungarn</strong>. Wie passen diese beiden D<strong>in</strong>ge zusammen?«Chruschtschow läßt sich nicht auf diesen Ton e<strong>in</strong>. »Ich nehme an, daß673

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