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Aufstand in Ungarn

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und Freiheit anzustreben. Sonst werden sie sicher mit derselben Situation,<strong>in</strong> der sich ihre Genossen <strong>in</strong> <strong>Ungarn</strong> jetzt bef<strong>in</strong>den, konfrontiert werden.«E<strong>in</strong> politisches Resümee wurde der Zentrale von RFE <strong>in</strong> New Yorkper Fernschreiber übermittelt. Dar<strong>in</strong> hieß es: »Sofortiger Rückzugsowjetischer Truppen dr<strong>in</strong>gend notwendig, wenn Regierung überlebenwill.« Die Sendungen von »Radio Free Europe« waren bisher fast diee<strong>in</strong>zige zentrale Anleitung für die Rebellen. Spencer Barnes <strong>in</strong> Budapestwar sich darüber im klaren, daß es verschiedene Gruppen gab – e<strong>in</strong>igehandelten ruhig und verantwortungsbewußt, andere benahmen sich wieverzweifelte Wahns<strong>in</strong>nige, die allmählich von der ÁVH ausmanövriertwurden. Die Gesandtschaft stellte fest, ihrem E<strong>in</strong>druck nach habe diesowjetische Führung versucht, das Blutvergießen so ger<strong>in</strong>g wie möglichzu halten. Doch diese anfängliche Zurückhaltung <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit derwachsenden Tapferkeit der Aufständischen verlängerte den Kampf undgab den Rebellen die Möglichkeit, e<strong>in</strong>e Organisation aufzubauen, »die sieanfangs offensichtlich nicht hatten«.ÁÁSeit der Demonstration an jenem Spätnachmittag hatte es <strong>in</strong> derUmgebung der Gesandtschaft ke<strong>in</strong>e weiteren Zwischenfälle mehrgegeben. Aber an anderer Stelle flackerten die Kämpfe bei Dunkelheitwieder auf. Um 21.30 Uhr begann auf der anderen Seite des Flusses, nahedem Moszkva tér, e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>stündige Schlacht, und man konnte noch bisnach Mitternacht schweres Geschützfeuer hören. Barnes nahm an, daßman nun, nachdem die Straßen leerer geworden waren, Jagd aufAufständische machte. Aber bei Tagesanbruch des 26. Oktober hörte derKampflärm nicht auf, er nahm während des Tages noch an Stärke zu.Sowjetische Infanterie wurde bei den Kämpfen offenbar nicht e<strong>in</strong>gesetzt.Aber ab 7 Uhr morgens traf man <strong>in</strong> der Nähe der amerikanischenGesandtschaft ungarische Militärpatrouillen, die Fußgänger anhielten undkontrollierten. Auf Veranlassung von Barnes mußten die Amerikaner, dieim Széchenyi-Wohngebäude untergebracht waren, <strong>in</strong> dasGesandtschaftsgebäude übersiedeln; sie waren von starken sowjetischenVerbänden e<strong>in</strong>geschlossen, die das ÁVH-Hauptquartier und dasVerteidigungsm<strong>in</strong>isterium abschirmten. Die amerikanischen Familien431

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