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Aufstand in Ungarn

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Stunden zu erfahren.Juri Andropow erwiderte, wie Cavallari <strong>in</strong> se<strong>in</strong> Notizbuch schrieb,höflich: »Ich hoffe, es wird alles gut werden, aber ich kann nichtgarantieren, was die Militärs tun werden.«Am Morgen telephonierte Nagy mit dem Kommandeur se<strong>in</strong>er neuenNationalgarde, General Béla Király, über ihre direkte Leitung. Nagy sagte:»Andropow hat dagegen protestiert, daß ungarische Terroristen <strong>in</strong>nerhalbder sowjetischen Botschaft randalieren. Falls die ungarische Regierungnicht <strong>in</strong> der Lage sei, die Ordnung wiederherzustellen, müsse er diesowjetische Armee zu Hilfe rufen.«Î Király schickte e<strong>in</strong> Dutzend Panzer,hundert Infanteristen und hundert Mann der Nationalgarde zumHeldenplatz nahe der Botschaft. Dann fuhr er selbst h<strong>in</strong>über. Er fand dieGorkij fasor verlassen vor. Nachdem er zehn M<strong>in</strong>uten gewartet hatte,wurde er von Andropow empfangen. Der Botschafter entschuldigte sich:»Nagy muß mich mißverstanden haben.« Es habe zwar Warnungenvor Tumulten gegeben, aber es sei nicht zu solchen Unruhen gekommen.»Glauben Sie mir, Herr General«, fügte Andropow h<strong>in</strong>zu, »dassowjetische Volk ist der beste Freund <strong>Ungarn</strong>s. Wissen Sie übrigens, daßwir Verhandlungen über den sofortigen Rückzug der sowjetischenTruppen angeboten haben? Wir würden gerne über E<strong>in</strong>zelheiten mit Ihnensprechen. Würden Sie so freundlich se<strong>in</strong> und Herrn Nagy anrufen undfragen, ob er unsere Vorschläge erhalten hat?« Er wies auf das roteTelephon auf se<strong>in</strong>em Schreibtisch: Andropow war an das geheime K-Leitungsnetz angeschlossen.Nagy bestätigte, daß er die Note empfangen habe: »Ich b<strong>in</strong> mit dervorgeschlagenen Zusammenkunft e<strong>in</strong>verstanden«, sagte der M<strong>in</strong>isterpräsident.»Sie werden Mitglied unserer Delegation se<strong>in</strong>.«Andropow begab sich zum Parlament und übergab dem Premierm<strong>in</strong>isterMoskaus Antwort. Er sagte, se<strong>in</strong>e Regierung habe die Note überdie Erklärung zum Warschauer Pakt zur Kenntnis genommen, und batNagy, e<strong>in</strong>e Liste mit Mitgliedern für die beiden Kommissionen aufzustellenund zu sagen, wo die politischen Verhandlungen stattf<strong>in</strong>densollten. Die Sowjets wollten die militärischen Gespräche <strong>in</strong> Budapest639

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