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Aufstand in Ungarn

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Westen tun könnte«, wird er im März 1957 offiziellen VertreternAmerikas anvertrauen.)Er betet für e<strong>in</strong>e Revolution, er setzt Flüsterpropaganda <strong>in</strong> Gang, erschmiedet Komplotte mit Kameraden aus der Gefängniszeit. Natürlichwird es e<strong>in</strong> oder zwei Jahre dauern, bis alles soweit ist. Vielleicht kannman die Russen überrumpeln, wenn sie irgendwo anders <strong>in</strong> e<strong>in</strong>erpolitischen Krise stecken. Dann werden er und se<strong>in</strong>e »3500« Kameradendie drei westlichen Prov<strong>in</strong>zen <strong>Ungarn</strong>s besetzen, damit die Westmächteungeh<strong>in</strong>dert ihren Nachschub über die Grenze schaffen können.Am 20. August, e<strong>in</strong>ige Wochen nach Bondors Rückkehr, bekam IstvánKoczak, der CIA-Dienststellenleiter <strong>in</strong> Israel, Besucher.ÁÍ Koczak warVerb<strong>in</strong>dungsmann zur ungarischen Botschaft gewesen, bis ihn dieRegierung Rákosi 1949 zur persona non grata erklärte und h<strong>in</strong>auswarf.Nun besuchte e<strong>in</strong>e Handelsdelegation Israel, und e<strong>in</strong>er ihrer Angehörigenunterrichtete Koczak davon, daß e<strong>in</strong> <strong>Aufstand</strong> <strong>in</strong> <strong>Ungarn</strong> bevorstehe. Erzählte etwa vierzig führende <strong>Ungarn</strong> auf, die dar<strong>in</strong> verwickelt seien.»Es gibt e<strong>in</strong>e Untergrundorganisation ehemaliger politischer Häftl<strong>in</strong>ge«,sagte ihm der Mann, »die e<strong>in</strong>en Putsch vorbereiten.«Koczak gab diese Information an das CIA-Hauptquartier <strong>in</strong> Wash<strong>in</strong>gtonweiter. Das war zunächst alles. Aber drei Monate später konnte deroberste CIA-Chef, Allen Dulles, den politischen Führungskräften <strong>in</strong>Wash<strong>in</strong>gton mitteilen: »Ich und andere <strong>in</strong> diesem Lande s<strong>in</strong>d von derantikommunistischen E<strong>in</strong>stellung der Polen und <strong>Ungarn</strong> absolut überzeugt.«Er fügte h<strong>in</strong>zu, se<strong>in</strong> Nachrichtendienst habe derartige Tendenzenfestgestellt, deren Stärke aber wahrsche<strong>in</strong>lich »vollkommen unzureichendsei«.ÁÎWie der letzte Akt des ungarischen Dramas ablaufen würde, war nochungewiß. Da Rákosi ständig propagandistische Zweckmeldungen verbreitete,erwarteten viele <strong>Ungarn</strong> nicht mehr und nicht weniger als denE<strong>in</strong>marsch e<strong>in</strong>er westdeutschen Armee. E<strong>in</strong> siebenundzwanzigjährigerStudent me<strong>in</strong>te dazu: »Wir waren der festen Überzeugung, daß dieungarische Frage ohne e<strong>in</strong>e Wiederbewaffnung Deutschlands nie gelöst226

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