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Aufstand in Ungarn

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Seite marschiert.»Dies war die erste Demonstration, an der ich freiwillig teilgenommenhabe«, wird e<strong>in</strong> Sechzehnjähriger erklären. Sie haben viele Fremde nebensich marschieren gesehen, aber auch Nachbarn und Arbeitskollegen,Gesichter, die sie kannten, denen sie aber niemals richtig trauten. Jetzt iste<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>samkeit des Willens da, e<strong>in</strong>e unhörbare, freudige Stimmung.Während sie marschieren, sprechen sie mite<strong>in</strong>ander, sie werden wieBrüder. Sie marschieren gar nicht für Polen, sondern um ihrer eigenenSache willen, für das Recht, frei zu se<strong>in</strong>, sich nach eigenen Wünschenzusammenzuschließen, eigene Gedanken zu denken und die Prosa undPoesie freier Männer und Frauen zu schreiben. Wehe dem Mann, der jetztdie Hand gegen sie erhebt!Diese unkontrollierbare, kochende Menge ist dabei, e<strong>in</strong>e eigene Machtauszustrahlen. 20.000, 50.000, 70.000: noch ist die »kritische Masse«nicht erreicht, noch hat die betäubende Explosion nicht stattgefunden.Niemand weiß genau, wann dieser Punkt erreicht ist. »Wir haben ke<strong>in</strong>ekonkreten Pläne, wir haben ke<strong>in</strong>e konkrete Führung«, so beschreibt e<strong>in</strong>erder Demonstranten diesen Augenblick.ËÌ »In jeder kle<strong>in</strong>en Gruppe sche<strong>in</strong>tder Mann mit der lautesten Stimme der Führer der Bewegung zu se<strong>in</strong>. Wirbewegen uns vorwärts. E<strong>in</strong>es wissen wir – wir können nicht nach Hausegehen. Etwas muß hier geschehen. Wir wissen nicht, was, aber nachHause gehen können wir nicht mehr!«282

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