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Aufstand in Ungarn

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Markó utca vor, und Revolutionsoffiziere eilten <strong>in</strong>s Innere des Gebäudes.E<strong>in</strong>ladungen für die Zusammenkunft waren ausgegangen im Namen desneugegründeten »Revolutionsrats der ungarischen Volksarmee«.Á 250Männer waren anwesend, die ebenso wie das e<strong>in</strong>ladende Gremium denRevolutionsrat des nationalen Polizeikommandos und das revolutionäreKomitee der Grenzwachen repräsentierten.Ë Diese Offiziere wählten e<strong>in</strong>»Nationales Revolutionskomitee für Verteidigung«È, das aus zwanzigOffizieren bestand. Dazu gehörten Maléter, Váradi – der Panzerkorpskommandeur,der vor wenigen Stunden an der Befreiung von Kard<strong>in</strong>alM<strong>in</strong>dszenty beteiligt war –, der besagte Oberst Nádor, Oberst AndrásMárton von der Zr<strong>in</strong>yi-Akademie und Oberstleutnant Marián, derMilitär<strong>in</strong>strukteur der Technischen Hochschule, der die Studentenbatailloneaufgestellt hatte.Í General Béla Király wurde zum Vorsitzendengewählt. E<strong>in</strong>ige ihrer Entscheidungen waren harmloser Natur: Um 8 Uhrfrüh wurde verkündet, daß auf Druck dieses revolutionären RatsVerteidigungsm<strong>in</strong>ister General Janza Änderungen an der Heeresuniformbefohlen habe – von nun an würden die Soldaten das traditionelleKossuth-Wappen an ihren Mützen tragen. Andere Entscheidungen warenweiterreichend: Király, Maléter und Nádor beschlossen, die Armee zureorganisieren, um die Verräter, die seit 1948 durch Moskau <strong>in</strong> ihreReihen e<strong>in</strong>geschleust worden waren, auszustoßen. Aber es gab auchBeschlüsse, die zur Unruhe führen würden. Diese Revolutionsoffiziereverlangten nicht weniger als den Austritt ihres Landes aus demWarschauer Pakt. Dies war e<strong>in</strong>e militärische Drohung, die ihre Partner<strong>in</strong>nerhalb des Warschauer Paktes zwang, die ungarische Volkserhebungernst zu nehmen.Inzwischen befand sich Kard<strong>in</strong>al M<strong>in</strong>dszenty mit fanatisch glühendenAugen auf dem Wege <strong>in</strong> die Hauptstadt. Seit se<strong>in</strong>er Verhaftung und demProzeß waren acht Jahre vergangen. Als er um 6 Uhr früh die Heereskaserne<strong>in</strong> Rétság verließ, versprach der reaktionäre Kirchenmann dendraußen wartenden Dorfbewohnern- »Me<strong>in</strong>e Söhne, ich werde dortweitermachen, wo ich vor acht Jahren aufgehört habe.«Î578

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