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Aufstand in Ungarn

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Stassen warnte davor, jegliches Handeln könnte bei den Russen die Furchtwecken, der Westen wolle versuchen, <strong>in</strong> <strong>Ungarn</strong> festen Fuß zu fassen.ÁËUngefähr zur selben Zeit, aber Tausende Meilen von diesem Schauplatzentfernt, machte sich Tom Rogers von der amerikanischen Gesandtschaftauf den Weg, um e<strong>in</strong>en Kollegen über den Fluß nach Buda zubr<strong>in</strong>gen. Dort errichteten die Aufständischen, ohne von Regierungstruppengeh<strong>in</strong>dert zu werden, ihre Barrikaden. Anton Nyerges, der Informationsoffizier,wollte noch vor E<strong>in</strong>bruch der Dunkelheit nach Hause. Sie fuhrenmitten durch den russisch besetzten Sektor – vorbei an den Panzern, diedas Parlament, das Innen- und das Verteidigungsm<strong>in</strong>isterium verteidigtenund Brückenköpfe auf dieser Seite des Flusses hielten. In ihremKombiwagen, mit der über der Motorhaube befestigten amerikanischenFahne, trafen sie auf nur ger<strong>in</strong>gen Zivilverkehr. An der Margaretenbrückewurden ihre Ausweispapiere durch russische und ungarische Patrouillenkontrolliert, dann manövrierte Rogers den Wagen vorsichtig zwischenzwei Panzern, deren Kanonen auf die andere Seite des Flusses gerichtetwaren, h<strong>in</strong>durch und fuhr nach Buda h<strong>in</strong>über.Auf Budaer Seite der Brücke sah es völlig anders aus. Die Brücke warunbewacht, <strong>in</strong> der Mártírok utca strömten fröhliche Menschen über denPlatz, als sei es e<strong>in</strong> Sonntagnachmittag im Frühl<strong>in</strong>g. Man klatschte undw<strong>in</strong>kte, als man die amerikanische Fahne sah. Am Széna tér, <strong>in</strong> der Näheder Baugruben für die neue Untergrundbahn, hatte man e<strong>in</strong>e Straßensperreaus Pflasterste<strong>in</strong>en und drei umgekippten Eisenbahnwaggons errichtet, diewährend der Nacht auf Straßenbahnschienen herangeschafft wordenwaren. Die Barrikade war bewacht von »gyennekek« – verschmutzten undf<strong>in</strong>ster entschlossenen Jugendlichen, die mit Gewehren und Handgranatenherumfuchtelten. Sie hielten den Kombiwagen an, prüften dieamerikanischen Ausweispapiere und durchsuchten die im Wagenmitgeführten Schlafsäcke nach versteckten Waffen. Dann fragten sie nachNeuigkeiten – Nachrichten von den Kämpfen <strong>in</strong> der Stadt und von derAußenwelt.Auf dem nächsten Platz entdeckte Rogers, daß der unpopuläre459

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