13.07.2015 Aufrufe

Aufstand in Ungarn

Aufstand in Ungarn

Aufstand in Ungarn

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Munitionslager <strong>in</strong> Budakeszi Tausende von Panzerfäusten aufgestapeltwaren? Die gleichen Generäle, die sich so wohlwollend gegenüber dem<strong>Aufstand</strong> verhalten hatten, überboten sich nun <strong>in</strong> prosowjetischenGefühlen. Später kämpften sie wie die Wölfe um die besten neuenPosten.ÁÊTildy ist noch abwesend. Zoltán Szántó ersche<strong>in</strong>t <strong>in</strong> NagysAmtsräumen und schwenkt aufgeregt das jugoslawische Telegramm. Erübersetzt es Nagy und Donáth. Vielleicht ist es nur Zufall, daß lediglichdie Kommunisten von diesem Asylangebot hören. Donáth hat viele Jahreaus politischen Gründen im Gefängnis gesessen und bedarf ke<strong>in</strong>erweiteren Aufforderung. József Szilágyi weiß ebenfalls, daß Nagys Leutekurzen Prozeß von den Russen zu erwarten haben: Er br<strong>in</strong>gt Donáth nachHause, um dessen Frau und se<strong>in</strong>e beiden K<strong>in</strong>der zu holen, denn noch s<strong>in</strong>ddie Donaubrücken offen.ÁÁZwei Blocks weiter auf dem Freiheitsplatz hören die Angehörigen deramerikanischen Botschaft, daß die Beschießung begonnen hat. Sieschieben Aktenschränke vor die Fenster der Fernschreibzentrale, um denRaum vor e<strong>in</strong>schlagenden Kugeln zu schützen. E<strong>in</strong> Radio wirde<strong>in</strong>geschaltet: »M<strong>in</strong>isterpräsident Imre Nagy spricht zum ungarischenVolk! Heute am frühen Morgen haben sowjetische Truppen . . . « Um 5.25Uhr meldet Tom Wailes nach Wash<strong>in</strong>gton: »Geschütze s<strong>in</strong>d schwerenKalibers; der Artilleriebeschuß sche<strong>in</strong>t nach neuestem Stand eher vonaußerhalb der Stadt als von <strong>in</strong>nen zu kommen. Dies ist verstümmeltenlokalen Rundfunkmeldungen zu entnehmen. Nagy oder Tildy haben dieBevölkerung aufgefordert, <strong>in</strong> den Keller zu gehen, da die Stadt besetztwird . . . «Während der nächsten zehn M<strong>in</strong>uten plaudern die Bedienungen derFernschreiber privat mite<strong>in</strong>ander. Dann kommt e<strong>in</strong> Anruf aus Tildys Büro:»Die Russen greifen <strong>in</strong> ganz <strong>Ungarn</strong> an.« Sie bitten offiziell umamerikanische Hilfe. Wailes unterrichtet sofort Wash<strong>in</strong>gton und fügth<strong>in</strong>zu: »Rundfunk um 5.45 Uhr, angeblich Nagy, verkündet, daß Russenauf die Stadt vorrücken und gegenwärtig <strong>in</strong> Kämpfe mit der ungarischen687

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!