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Aufstand in Ungarn

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M<strong>in</strong>ister zur Führung der M<strong>in</strong>isterien zu bestimmen, sondern dieGeschäfte e<strong>in</strong>igen fähigen Staatssekretären mit M<strong>in</strong>isterrang anzuvertrauen.ÁÁDie Lynchjustiz auf den Straßen g<strong>in</strong>g weiter. Die Regierung empfahlallen ÁVH-Männern, die noch frei herumliefen, sich <strong>in</strong> ihrem eigenenInteresse <strong>in</strong> der Markó utca Nr. 25 zu melden. Die Népszava [Volksstimme]berichtete von e<strong>in</strong>er Sitzung der sozialdemokratischen Führer am1. November, <strong>in</strong> der darüber diskutiert wurde, daß es »<strong>in</strong> verschiedenenGegenden immer noch bedauerliche Fälle von Lynchjustiz« gebe. DerRevolutionsrat bei der Behörde des Generalstaatsanwalts und andererevolutionäre Gremien appellierten an die Öffentlichkeit, die Bestrafungvon Verbrechen den gesetzlichen Organen zu überlassen. Als erstes wurde<strong>in</strong> den Medien bekanntgegeben, daß der berüchtigte öffentliche AnklägerGyula Alapi, der <strong>in</strong> zahllosen Prozessen e<strong>in</strong>schließlich dem Verfahrengegen M<strong>in</strong>dszenty amtiert hatte, verhaftet worden sei.Immer mehr verängstigte Funktionäre suchten Zuflucht <strong>in</strong>nerhalb dersicheren Wände des Parlaments. Hier schliefen und wohnten sie Tag undNacht. Bewaffnete Rebellen waren <strong>in</strong> ihren Wohnungen erschienen, abersie hatten sich dort nicht mehr sehen lassen und waren auf diese Weisedem sicheren Tode entgangen; nun schworen sie heimlich Rache.ÁË Andiesem Morgen kam Sándor Nógrádi zu György Marosán und teilte ihmvertraulich mit, daß Münnich und Kádár verschwunden seien. Marosánhatte zunächst den Verdacht, daß Rebellen sie entführt hätten – ebensowie Onkel Szabós Truppe am Vortage versucht hatte, ihn zu erwischen.Zu den anderen, die sich hier herumdrückten, gehörten Frau JózsefNagy, M<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> der Leicht<strong>in</strong>dustrie, Sándor Czottner, M<strong>in</strong>ister fürBergwerke und Energie, sowie Janós Csergö, M<strong>in</strong>ister für Metallurgie undMasch<strong>in</strong>enbau<strong>in</strong>dustrie. Seit mehreren Tagen hatten sie sich heimlich imZimmer von Sándor Rónai, e<strong>in</strong>em führenden sozialdemokratischenRenegaten, getroffen, der sich den Kommunisten angeschlossen hatte unddafür mit M<strong>in</strong>isterposten und e<strong>in</strong>em Sitz im Politbüro belohnt worden war.Hier richteten sie ihr Hauptquartier e<strong>in</strong>.644

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