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Aufstand in Ungarn

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h<strong>in</strong>gehen, wo wir ungestört mite<strong>in</strong>ander reden können!« Fast nebenbeifragt er: »S<strong>in</strong>d Sie bewaffnet?« .»Alles, was ich bei mir habe, s<strong>in</strong>d me<strong>in</strong>e Entlassungspapiere aus demGefängnis!«Zehn M<strong>in</strong>uten später kommt Fehér mit se<strong>in</strong>er eigenen 7,65-mm-Walther-Pistole zurück: »Hier, nehmen Sie diese.«Kurze Zeit danach strömt die Menge durch das E<strong>in</strong>gangstor <strong>in</strong> denInnenhof. Sicherheitspolizei schließt das Tor zur Unterführung undschneidet damit e<strong>in</strong>igen Dutzend Leuten den Rückweg ab. Nach e<strong>in</strong> paarM<strong>in</strong>uten kommt e<strong>in</strong> Mann <strong>in</strong>s Büro von Frau Benke. Er hält mehrereBüchle<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Hand. Er blickt ganz verdutzt. »Dies s<strong>in</strong>d die Ausweiseder jungen Leute, die wir eben geschnappt haben«, berichtet er. »Das s<strong>in</strong>dalles Arbeiter, Leute von der Masch<strong>in</strong>enfabrik Láng und von der Waffenfabrik!«Zur gleichen Zeit kommt es zu e<strong>in</strong>em weiteren schweren Zusammenstoßzwischen Wachtposten und Demonstranten am Hauptportal. ValériaBenke beschließt, e<strong>in</strong>e Delegation zu empfangen, um die Lage zuentspannen. E<strong>in</strong> Dutzend Studenten und junge Kerle werden <strong>in</strong> dasKonferenzzimmer geführt, wo sie von Frau Benke und Péter Erdös, die ane<strong>in</strong>em langen Tisch sitzen, empfangen werden.ËÈ Sie verlangen, daß manihnen auf der Straße e<strong>in</strong> Mikrophon überläßt, so daß sie ihre Liste mit denForderungen verlesen können.»Wir s<strong>in</strong>d bereit, Ihre vierzehn Punkte mit e<strong>in</strong>igen E<strong>in</strong>schränkungenzu senden«, sagt Frau Benke. »Wir haben bereits ähnliche Resolutionengesendet, die von der Universitätsversammlung an diesem Morgen undgestern abend verabschiedet worden s<strong>in</strong>d. Doch können wir das Programmnicht unterbrechen. Wir br<strong>in</strong>gen diese Punkte <strong>in</strong> unserer nächstenNachrichtensendung oder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Reporterbericht über dieDemonstration.«Erdös widerspricht heftig: »Wer garantiert, daß sie nicht D<strong>in</strong>ge sagen,die sämtliche Ideale unserer Bewegung kaputtmachen? Die Sowjetunionist zu stark, als daß sie sich <strong>in</strong> dieser Form öffentlich provozieren ließe.«E<strong>in</strong>es der energischen Mitglieder der Delegation, offenbar der296

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