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Aufstand in Ungarn

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wurde jedoch zur Seite gedrängt.Ì Diese bewaffnete, furchterregendeMasse von Arbeitern strömte durch die endlosen, nördlichen VororteBudapests zum Stadtzentrum, ihre Reihen wurden durch Verstärkungenaus anderen Fabriken immer größer. An der Ecke der Rákóczi út teilte e<strong>in</strong>Student die führerlosen Arbeiter <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>ere Gruppen e<strong>in</strong> (es war e<strong>in</strong>eEigentümlichkeit dieses <strong>Aufstand</strong>s, daß die Arbeiter widerspruchslos denjungen Intellektuellen Folge leisteten); er gab ihnen die Parolen aus undschickte sie <strong>in</strong> die Nähe der amerikanischen Gesandtschaft.In der Kilián-Kaserne hatte sich die Stimmung während der Nachtverschlechtert, nachdem man dort aus den gegenüberliegenden Häusernvon Rebellen beschossen worden war. Die Waffenkammern waren vonAufrührern gestürmt und ausgeraubt worden. Oberst Maléter erfuhr davondurch den Kommandeur der Kaserne, Hauptmann Lajos Csiba. Über 200Soldaten hatten sich außerdem den Aufrührern angeschlossen. Maléterschickte se<strong>in</strong>en Stellvertreter, Oberstleutnant Horváth, <strong>in</strong> die Kaserne undforderte von der knapp zwei Kilometer entfernten, <strong>in</strong> der Üllöi utcagelegenen Kossuth-Militärakademie e<strong>in</strong>e Kompanie an, um die immernoch e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>genden Rebellen vom Gelände der Kilián-Kaserne zuvertreiben.Die aus Fabriken, Arsenalen und Waffenkammern erbeuteten Waff en,die den nicht mehr regierungstreuen Truppen bereitwillig überlassenwurden, verteilte man an den verschiedensten Stellen der Stadt. DerBusfahrer Zoltán Szabó kam ungefähr um 9 Uhr <strong>in</strong> se<strong>in</strong> gemietetesZimmer <strong>in</strong> der Nähe der Kilián-Kaserne, unmittelbar neben demBoulevard, zurück, er sah Lastwagen voll Waffen <strong>in</strong> den Seitenstraßen.Man händigte ihm e<strong>in</strong>e Masch<strong>in</strong>enpistole und zwei Handgranaten aus. Erer<strong>in</strong>nerte sich: »Wir schossen <strong>in</strong> Richtung József körút, wo ab und zusowjetische Panzer auftauchten. Während des Morgens feuerte ich aufe<strong>in</strong>en russischen Panzerwagen.«ÓDort, wo die Arbeit trotz der Ereignisse weiterg<strong>in</strong>g, war man geteilterAnsicht. E<strong>in</strong> fünfundzwanzig Jahre alter Architekturstudent traf aufbesorgte Mienen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Architekturbüro. Se<strong>in</strong>e älteren Kollegen360

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