13.07.2015 Aufrufe

Aufstand in Ungarn

Aufstand in Ungarn

Aufstand in Ungarn

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

eschimpften und den regulären Soldaten Beifall zollten.Die Aufständischen nutzten diese Ruhepause zur Auffrischung ihrerKräfte. Sie stahlen und plünderten und besorgten, wo immer sie konnten,Waffen und Munition. <strong>Ungarn</strong> war während des Koreakrieges Waffenarsenalder Sowjetunion geworden, und viele Betriebe waren auf dieHerstellung von Waffen umgestellt worden. Gegen 23.30 Uhr warnte e<strong>in</strong>eilig herbeigeruf ener Abteilungschef des zuständigen M<strong>in</strong>isteriumstelephonisch sämtliche Waffenfabriken.Se<strong>in</strong> erster Anruf galt dem Direktor der »Lámpagyár«, e<strong>in</strong>er früherenGlühbirnenfabrik. Die Stimme des Direktors zitterte.»Kannst du ungestört sprechen?« fragte der Abteilungschef.»Ne<strong>in</strong>«, flüsterte er.»Werden die Sachen weggetragen?«»Ja.«In der »Danuvia«-Fabrik war es genauso: E<strong>in</strong> bewaffneter Rebell hieltdem Direktor, während dieser telephonierte, e<strong>in</strong>e Pistole an den Nakken.Während der Nacht wurden <strong>in</strong> vielen Waffenfabriken lastwagenweiseWaffen weggeschleppt. Sowohl die »Bányagyutacsgyár«, die»Pestividéki«-Masch<strong>in</strong>enfabrik, die »Gépgyár«, die »Gamma«, die »Déj«und die Csepel »Téglagyár« wurden während der nächsten Stundengeplündert.Draußen vor dem Funkhaus wurde der Ruf laut: »S<strong>in</strong>d hier irgendwelcheKraftfahrer?« Zoltán Szabó hoffte, daß niemand se<strong>in</strong>e Busfahreruniformentdecken würde.ÁÈ Aber dennoch geschah es. »Hier ist e<strong>in</strong>Busfahrer.« Man brachte ihn zu e<strong>in</strong>em Lastwagen und sagte ihm, er sollezur Lámpa-Fabrik fahren, um Munition zu holen. Dort verstautenhilfreiche Hände Berge von Munitionskisten auf dem Wagen, und Szabófuhr damit zum Kálv<strong>in</strong> tér. Im Nu verschwanden die Kisten <strong>in</strong> der Menge,die bereits vor Waffen starrte. Dann machte er noch zwei Fuhren zurArtilleriekaserne <strong>in</strong> Pestszent-Lör<strong>in</strong>c, um Granaten zu verfrachten; beimzweitenmal wurde er, wie er glaubte, von der ÁVH beschossen, er zog esvor, leer zurückzufahren, ohne herauszuf<strong>in</strong>den, wer die Schützen waren.In der Nähe se<strong>in</strong>er Wohnung stellte er den Lkw ab.330

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!