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Aufstand in Ungarn

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Architekturstudent, daß dieVolksarmee die Menge vor der ÁVHverteidigte, <strong>in</strong>dem sie ihrePanzerspähwagen schützenddazwischenstellte.34 Etwa um diese Zeit erschien derPolitoffizier des Zweiten ÁVH-Garde-Bataillons, Major László Mátya, undg<strong>in</strong>g zum E<strong>in</strong>gangstor, um sich dieForderungen der Demonstrantenanzuhören. Er entschied, daß e<strong>in</strong>eweitere kle<strong>in</strong>e Abordnungh<strong>in</strong>e<strong>in</strong>gelassen werden sollte. Über dieArt, wie er zu Tode gekommen ist, gibtes verschiedene Darstellungen. E<strong>in</strong>Augenzeugenbericht von János Gura <strong>in</strong>Magyar Hiradó (Wien), 1. Oktober1979, besagt, daß Mátya Fehér nache<strong>in</strong>er Ause<strong>in</strong>andersetzung beiseiteschob und Fehér ihn <strong>in</strong> den Bauchschoß. Das offizielle Weißbuch befaßtsich ausführlicher mit dem Tod vonKovács e<strong>in</strong>e Stunde später. ImWeißbuch, Band II, S. 25, heißt eslediglich: »Major Magyar (sic) von derÁVH war der erste, der getötet wurde. . . Irgende<strong>in</strong>er aus der Menge erschoßihn.« Auf der Gedenktafel wird ke<strong>in</strong>Magyar genannt, aber e<strong>in</strong>Oberstleutnant László Mátya Etwa zurselben Zeit war Péter Erdös Zeugee<strong>in</strong>es anderen Vorfalls, der damit zutun haben könnte: E<strong>in</strong> blutbefleckterMann wurde von der Unterführungweggeschleppt. Major Fehér erklärteihm äußerst erregt, daß dieser ÁVH-Offizier draußen gestanden und mit denLeuten gesprochen habe, als er vonirgend jemand aus der Mengeerschossen worden sei.35 CUOHP, 508.36 Radio Kossuth, 31. Oktober 1956. LautZelk (April 1980 <strong>in</strong> Budapest<strong>in</strong>terviewt) gehörten der Abordnungferner an: der Graphiker KálmánCsohány (der früher Bergmann undEisenbahner war) sowie László Kónya.37 Diese zeitliche Darstellung stimmtnicht völlig übere<strong>in</strong> mit der Version,wie sie am 29. Oktober 1956 <strong>in</strong>Egyetemi Ifjuság [Universitätsjugend]geschildert wird: »Die Sowjettruppenwurden am Dienstagabend von AndrásHegedüs herbeigerufen. Er selbst sagtees e<strong>in</strong>er Schriftstellerabordnung, zu derauch László Benjám<strong>in</strong> gehörte. ImreNagy wurde getäuscht und re<strong>in</strong>gelegt.«38 H72M, Studentenführer.39 CUOHP, 505. Zu der kle<strong>in</strong>en Gruppegehörte außer ihm der jüdischeSekretär der JugendorganisationMEFESZ, Ormay, sowie Devecseryund der Schauspieler Imre S<strong>in</strong>kovits.Aczél sowie e<strong>in</strong>ige Funktionäre derDISZ könnten auch dabeigewesen se<strong>in</strong>.40 Interview mit Vásárhelyi, Juli 1978,und mit Fazekas, April 1980. BözskeNagy erzählt dem Verfasser, daß ihrEhemann, Jánosi, nicht an denSitzungen des Zentralkomiteesteilnehmen durfte und an mehrerenaufe<strong>in</strong>anderfolgenden Tagen von ImreNagy getrennt war. »Jánosi versuchte,Kontakt mit der Außenweltaufzunehmen, <strong>in</strong>dem er zum BeispielDéry und Háy anrief sowie mitAbordnungen der Aufständischensprach . . . Losonczy und Donáth warendie e<strong>in</strong>zigen, die mit Imre Nagy <strong>in</strong> derAkadémia utca Kontakt hatten.«25 Wer seid ihr?1 CUOHP, 563, Kende, und InterviewProfessor Kosáry, Budapest, April1980.2 Radio Budapest, 25. Oktober, 8.38Uhr; Weißbuch, S. 13; J. MacCormac,New York Times, 27. Oktober 1956.3 CUOHP, Nr. 505, László Márton, und616, Miklós Molnár.4 Radio Budapest, 25. Oktober.5 Interview mit Rényi, Budapest,September 1979.760

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