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Aufstand in Ungarn

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telephonische Verb<strong>in</strong>dungen, Kurzwellenradio und ausgeklügelte Fernmeldeanlagen,die sie mit dem übrigen Land und mit Moskau verbanden.Von hier aus versuchte die Führung der schnell zusammenbrechendenKommunistischen Partei, sich dem reißenden Strom der Ereignisseentgegenzustemmen.Alarmiert durch Gaza Katona, waren <strong>in</strong>zwischen andereamerikanische Diplomaten über die von Unruhen geschüttelte Stadtausgeschwärmt. Der Militärattaché Oberst James C. Todd entdeckte gegen22.30 Uhr vier ungarische T-34-Panzer, die über die Margarethenbrückezur Bródy utca fuhren, und sah, wie deren Kommandant herauskletterteund der Menge verkündete, daß se<strong>in</strong>e Männer nicht auf ihre Landsleuteschießen würden. Gegen 23 Uhr beobachtete Todds Untergebener e<strong>in</strong>eKolonne ungarischer Soldaten, die von zwei Lastwagen mitunbewaffneten Demonstranten am Weitermarsch geh<strong>in</strong>dert wurden; gegen23.30 Uhr hatten die Aufständischen deren Waffen und Fahrzeugeübernommen, während die Soldaten den Zivilisten den Gebrauch derWaffen erklärten und Kisten mit Handfeuerwaffenmunition aufgebrochenwurden. Todds britischer Kollege Oberstleutnant Noel Cowley erschienebenfalls <strong>in</strong> der Bródy utca, um für se<strong>in</strong>e Regierung zu observieren.E<strong>in</strong> w<strong>in</strong>ziges Teilchen <strong>in</strong> dieser wirbelnden Masse wütenderMenschen, e<strong>in</strong> neunzehnjähriger Metallpolierer aus dem Elendsviertel,schilderte amerikanischen Psychiatern im April 1957 folgendes Erlebnis:»Wir g<strong>in</strong>gen vom Stal<strong>in</strong>-Denkmal zum Funkhaus . . . Ich besorgte mir e<strong>in</strong>Masch<strong>in</strong>engewehr und stellte es auf Dauerfeuer. Ich hatte es von e<strong>in</strong>igenSoldaten erhalten, die mir zeigten, wie man es gebraucht. Wir schossenund kämpften <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Straße . . . Me<strong>in</strong> Freund KovácsÔ und ich schossenzurück, und e<strong>in</strong> Mann fiel. Wir waren sehr aufgeregt, zu Tode erschrockenund ängstlich.«ÁÊWährend sich die Nachricht von den tödlichen Schießereien <strong>in</strong> derBródy utca verbreitete, spielten sich draußen vor dem New-York-Palast,dem Verlagsgebäude, schlimme Szenen ab.ÁÁ Miklós Vásárhelyi berichtetespäter: »Die Leute wurden immer erregter und wütender und verlangten,328

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