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Aufstand in Ungarn

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Stolz des ganzen Landes, und ich darf wohl sagen, der Stolz der Arbeiterder ganzen freien Welt und der freiheitsliebenden Völker . . . Mit denWaffen hat das ungarische Volk bereits e<strong>in</strong>en Sieg errungen; nun mußnoch der politische Sieg folgen durch den geme<strong>in</strong>samen, entschlossenenund heroischen Streik der Arbeiter.«Die Aufständischen <strong>in</strong> Ostungam hatten ihre eigenen konkretenGründe, Imre Nagy nicht zu trauen. Mittags berichtete der Sender FreiesMiskolc, daß seit Beg<strong>in</strong>n des <strong>Aufstand</strong>s sowjetische Truppen <strong>in</strong> densowjetischen Grenzort Csaroda geströmt seien. »Wofür s<strong>in</strong>d neuesowjetische Truppen nötig?« fragte Radio Miskolc. »Die Regierung mußdie Wahrheit sagen, sie soll sich an ihr Versprechen halten.« Späterverbreitete der Sender e<strong>in</strong>e neue Mitteilung: »In diesem Augenblick wirdaus Kisvárda gemeldet, daß Tausende von Panzern <strong>in</strong> unser Lande<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen. Motorisierte Infanterie rückt auf Nyiregyháza vor. Neuerussische Verbände! Marschall Schukow, weißt du das?«Ì Der Aufschreiwurde überall gehört. In Tatabánya appellierte der Arbeiterrat an Nagy,bei den Vere<strong>in</strong>ten Nationen zu protestieren, falls sie sowjetischen Truppensich nicht an die Vere<strong>in</strong>barung über ihren Abzug halten sollten.ÓAn jenem Tage stand Árpád Sultz auf dem Heizerstand e<strong>in</strong>es leerenGüterzugs, der <strong>in</strong> Richtung sowjetische Grenze dampfte. Die Aufständischen<strong>in</strong> Miskolc hatten ihn geschickt, um die Wahrheit herauszuf<strong>in</strong>den.Der Lokführer war Ukra<strong>in</strong>er – ke<strong>in</strong> Freund von Moskau. Er hatteSultz e<strong>in</strong>e sowjetische Eisenbahneruniform geliehen, und Sultz arbeitetefür ihn als Heizer. Vom Grenzpunkt Záhony fuhren sie nach Osten durchChop nach Uschgorod und Lwow <strong>in</strong> der Ukra<strong>in</strong>e. Güterzüge vollerrussischer Panzer und Soldaten fuhren an ihnen <strong>in</strong> Richtung <strong>Ungarn</strong>vorbei. Am nächsten Tag kehrten die Männer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Güterzug zurück,der mit Kriegsmaterial beladen war.Die ernsteste Bedrohung der Autorität Nagys g<strong>in</strong>g immer noch vonGyör <strong>in</strong> Transdanubien oder Westungarn aus. Hier hatte e<strong>in</strong> umfassenderGeneralstreik begonnen – e<strong>in</strong> Beweis für die Macht des RebellenführersAttila Szigethy. Er hatte e<strong>in</strong>e Gegenregierung gebildet, e<strong>in</strong>en »transdanubischenNationalrat«.Ô Se<strong>in</strong>e erste Sitzung fand am 30. Oktober statt.564

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