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Aufstand in Ungarn

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Australiens UN-Delegierter Walker erklärt scharf: »Unglücklicherweisebesitzt die Welt e<strong>in</strong>ige Erfahrung, welchen Verlauf solche ›Verhandlungen‹manchmal <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Lande nehmen, <strong>in</strong> dem die Sowjetunion diemilitärische Überlegenheit besitzt.«Sir Pierson Dixon von Großbritannien verlangt e<strong>in</strong>e sofortigeAbstimmung.Mehrere Delegierte wenden sich nun dem ungarischen UN-Vertreterzu. János Szabó bestätigt: »Ich möchte den Rat mit Befriedigung überfolgende erfreuliche Mitteilung, die ich heute aus <strong>Ungarn</strong> erhalten habe,<strong>in</strong>formieren: ›Die Führer der ungarischen und sowjetischen Armeen trafensich heute mittag, und beide Seiten trugen ihre Ansichten über technischeFragen des Rückzugs der sowjetischen Truppen vor. Sie beschlossen, diegegenseitigen Vorschläge zu prüfen und sich heute abend um 22 UhrBudapester Zeit wieder zu treffen.‹ «In Budapest war es dunkel geworden. In dieser F<strong>in</strong>sternis war dieverwirrte Bevölkerung widersprüchlichen Erklärungen ausgesetzt. Um21.20 Uhr beschwor Ferenc Farkas die Hörer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Rundfunkappell,dem »Zank und Streit der Parteien« e<strong>in</strong> Ende zu setzen. Er wandte sich anRotch<strong>in</strong>a, Jugoslawien und Polen mit der Bitte um Unterstützung – e<strong>in</strong>eBitte, die <strong>in</strong>zwischen durch die Ereignisse <strong>in</strong> diesen Ländern überholt war.Präsident Zapotocky hielt e<strong>in</strong>e leidenschaftliche Rede im tschechoslowakischenRundfunk gegen die Konterrevolution, die den »faschistischenweißen Terror gegen die Werktätigen« im benachbarten <strong>Ungarn</strong> entfesselthabe. »Die jetzt nach <strong>Ungarn</strong> Zurückkehrenden«, rief er aus, »s<strong>in</strong>dreaktionäre Elemente, Kriegsverbrecher, Aristokraten, Faschisten undandere Emigranten aus dem Westen, die 1945 vor der siegreichensowjetischen Armee oder später vor der Volkswut geflohen s<strong>in</strong>d . . . « Derunglücklichen Tschechoslowakei stand e<strong>in</strong> solches Schicksal erst bevor.Farkas’ Kollege von der Bauernpartei, István Bibó, saß abwartend zuHause und dachte über die Zukunft se<strong>in</strong>es Landes nach. Später erklärte er:»Zu dieser Zeit hatte ich den E<strong>in</strong>druck, daß man <strong>in</strong> Moskau nochschwankte und daß e<strong>in</strong> energischer diplomatischer Schritt Eisenhowers675

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