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Aufstand in Ungarn

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meldete sich bei ihm im Polizeipräsidium. Király stattete sie behelfsmäßigmit Polizeiuniformen aus, Waffen wurden großzügig verteilt. Kopácsisagte später aus: »Irgend jemand brauchte bloß im Namen irgende<strong>in</strong>errevolutionären Gruppe zu kommen, dann erhielt er fünfzig Karab<strong>in</strong>er.« Eroder Király unterschrieben m<strong>in</strong>destens für 15.000 bis 20.000 Gewehre, diewährend der nächsten vier Tage ausgegeben wurden. Gegen KirálysUnterschrift wurden alle<strong>in</strong> im Arsenal der Timót utca 2206 Karab<strong>in</strong>er, dreiMasch<strong>in</strong>engewehre, zwei schwere MGs und e<strong>in</strong>hundert Handgranatensowie 1339 automatische Pistolen ausgeliefert.ÍZu diesem Zeitpunkt, am 30. Oktober, rang man <strong>in</strong> Moskau nochimmer mit dem Problem, wie man den <strong>Aufstand</strong> unterdrücken könne. DreiJahre später gab Nikita S. Chruschtschow <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Rede vor Fabrikarbeitern<strong>in</strong> Budapest zu: »Während dieser für die ungarische Arbeiterklasseso kritischen Tage haben wir sowjetischen Kommunisten darüberdiskutiert, wie man ihnen helfen könne . . . E<strong>in</strong>ige unserer Genossenfragten, ob die ungarischen Genossen es wohl richtig verstehen würden,wenn wir zu ihrer Hilfe eilen würden.«ÎErst e<strong>in</strong>mal mußten die Kämpfe beendet werden. Alles andere hatteZeit bis später. Deshalb schickte das Präsidium des ZK Mikojan undSuslow erneut nach Budapest mit e<strong>in</strong>er offiziellen Erklärung derSowjetregierung über die Beziehungen der UdSSR zu den anderensozialistischen Staaten – e<strong>in</strong>em Dokument, das im Ton so revisionistischwar, daß es unverständlich se<strong>in</strong> würde, wäre es nicht Teil e<strong>in</strong>es zynischenPlans gewesen, e<strong>in</strong>e aus dem Bündnis ausbrechende Nation zu täuschen.Es wurde am selben Tage von Radio Moskau verbreitet und am nächstenTage <strong>in</strong> voller Länge von der Prawda gedruckt und war e<strong>in</strong> letzterVersuch, die erhitzten Gemüter zu beruhigen und Zeit zu gew<strong>in</strong>nen, bevores zu e<strong>in</strong>er allgeme<strong>in</strong>en Volkserhebung kommen würde. In demDokument erklärte sich die Sowjetunion bereit, mit den anderensozialistischen Ländern, Angehörigen des Warschauer Vertrages, dieFrage der <strong>in</strong> den genannten Ländern bef<strong>in</strong>dlichen sowjetischen Truppen zuerörtern. Es wurden »direkte Fehler« sowie Verletzungen und Fehler541

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