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Die verbogene Raum-Zeit

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ausmacht ganz entsprechend meiner Beziehung E = mc 2 zwischen<br />

Energie und Masse des Protons.<br />

Das erinnert mich an meine Jugendzeit. Als ich meine alte<br />

Formel E = mc 2 ableitete, betrachtete ich ein elektromagnetisches<br />

Strahlungsfeld und zeigte, daß dieses sich so verhält wie ein materieller<br />

Körper mit einer Masse, gegeben durch die Energie, geteilt<br />

durch das Quadrat der Lichtgeschwindigkeit. Hier ist es offensichtlich<br />

ganz ähnlich. Jedenfalls klingt das sehr einleuchtend.<br />

Endlich haben wir nun eine Situation, bei der man explizit sehen<br />

kann, wie eine Masse zustande kommt. Für mich ist jetzt klar - der<br />

wahre Jakob der Massen der Atomkerne ist die Feldenergie der<br />

Quarks und Gluonen. Damit hat man den Ursprung der nuklearen<br />

Masse doch ganz gut verstanden. Ich für meinen Teil jedenfalls<br />

kann damit gut leben und bin zufrieden.<br />

Haller: Leider muß ich dieses Bild trotzdem ein wenig zurechtrücken.<br />

Ich sagte vorhin, daß ich das Ganze betrachtet habe, ohne<br />

die Massen der Quarks explizit zu berücksichtigen. Wenn ich das<br />

nun in der Folge mache, ändert sich das Bild ein wenig. <strong>Die</strong><br />

Massen der Quarks sind nämlich von der Größenordnung von etwa<br />

5 MeV. Bei drei Quarks im Proton bedeutet das: Nur ungefähr 2 %<br />

der Masse des Protons haben etwas mit der Masse der Quarks zu<br />

tun.<br />

Einstein: Wenn ich sie nicht schon hätte, würde ich mir wegen dieser<br />

2% keine grauen Haare wachsen lassen. Qualitativ ändert sich doch<br />

nichts: Etwa 98% der Massen der Atomkerne und damit des weitaus<br />

größten Teils der Materie, die wir im Kosmos beobachten - in<br />

Gestalt von Sternen, Planeten, Gaswolken und dergleichen -, kann<br />

man auf dynamische Art verstehen, wohlgemerkt, ohne dieses<br />

ominöse Massenfeld einzuführen oder dieses »Higgs«-Teilchen.<br />

<strong>Die</strong> fehlenden 2 % würden also von dem »Higgs«-Feld herrühren.<br />

Einverstanden - vielleicht ist es so, aber ich muß schon darauf hinweisen,<br />

daß ich kein gutes Gefühl dabei habe. <strong>Die</strong> Masse eines<br />

Steins von einem Kilogramm könnte ich also aufteilen in etwa 980g<br />

dynamischer Masse, herrührend von den Quarks und Gluonen, und<br />

20 g »Higgs«-Masse. Kommt Ihnen das nicht etwas komisch vor,<br />

Herr Haller?<br />

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