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Die verbogene Raum-Zeit

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eaktor. Da wir die Prozesse im Innern der Sterne heute<br />

einigermaßen gut verstehen und auch mit Hilfe von Computern<br />

ziemlich genau berechnen können, ist es möglich, die Zukunft<br />

eines jeden Sterns zu berechnen.<br />

Sterne sind, wenn man von den Details absieht, vergleichsweise<br />

einfache Systeme, und es erweist sich, daß die Zukunft eines<br />

Sterns im wesentlichen von einer Größe abhängt, von der Masse<br />

des Sterns. Der Grund hierfür ist einfach zu verstehen, etwa am<br />

Beispiel unserer Sonne. <strong>Die</strong>se wird durch ihre eigene Gravitation<br />

zusammengehalten. Würde man die Gravitation abschalten, würde<br />

die Sonne augenblicklich explodieren, wie eine gigantische Wasserstoffbombe.<br />

Im Grunde tut sie dies auch in jeder Sekunde, nur<br />

wird die Explosion sofort durch die alles erfassende Gravitation<br />

verhindert.<br />

Im Sonneninnern herrscht ein delikates dynamisches Gleichgewicht.<br />

<strong>Die</strong> Sonnenmaterie möchte aufgrund der stattfindenden<br />

Kernprozesse explodieren, während die Gravitation die Sonnenmaterie<br />

zum Gegenteil, also zur Implosion bringen möchte. Das<br />

Resultat ist unsere Sonne, die wir täglich beobachten - eine Sonne,<br />

die stabil und dauerhaft erscheint, und das schon seit mehr als vier<br />

Milliarden Jahren.<br />

<strong>Die</strong> Situation erinnert an das Gleichgewicht in einem Heißluftballon.<br />

<strong>Die</strong> von unten nachströmende heiße Luft steigt nach oben<br />

und bläst den Ballon auf, während der Druck der äußeren, kalten<br />

Luft entgegengesetzt wirkt. Beide Kräfte sind normalerweise im<br />

Gleichgewicht, jedoch nur so lange, wie ständig warme Luft nachgeliefert<br />

wird. Bei einem Stern entspricht der warmen Luft die<br />

Strahlung aus dem Innern des Sterns - der von außen drückenden<br />

kalten Luft die Gravitation der Sternmaterie. Geht dem Ballon der<br />

Treibstoff aus, sinkt er zum Boden und fällt in sich zusammen. <strong>Die</strong><br />

Größe des Treibstoffvorrats bestimmt also die Dauer des Fluges.<br />

Analog ist es mit der Sonne. In einigen Milliarden Jahren wird<br />

der Kernbrennstoff der Sonne, also der Wasserstoff, aufgebraucht<br />

sein. Der nukleare Ofen erkaltet - die Sonne beginnt ihren<br />

Todeskampf. Da die Kernprozesse langsam zum Erliegen kommen,<br />

zieht sich gegen Ende hin die Sonnenmaterie wegen der<br />

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