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Die verbogene Raum-Zeit

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vom Mount Wilson erreicht, von dem aus man einen schönen<br />

Ausblick nach Süden und Südosten hatte. In der Ferne sah man die<br />

Berge von San Jacinto, rechts davon die leuchtende Kuppel des<br />

Mount Palomar, dahinter die Wüstenberge von Anza Borrego. Sie<br />

machten es sich, so gut es ging, auf den Steinen bequem, und<br />

Adrian Haller begann einen kleinen Vortrag über die Physik unmittelbar<br />

nach der Urexplosion.<br />

Haller: Lassen Sie mich die Diskussion über die Kosmologie in<br />

zwei Teile zerlegen. Im ersten Teil möchte ich darüber reden, was<br />

man erhält, wenn man die Kenntnisse der Teilchenphysik, die uns<br />

heute vorliegen, auf die Kosmologie anwendet. Wir werden sehen,<br />

daß dies nicht ausreicht, um einige wichtige Aspekte des Kosmos<br />

zu verstehen, und sind deshalb gezwungen, theoretische Extrapolationen,<br />

die experimentell nicht überprüft sind, zu benutzen, um<br />

weiterzukommen. <strong>Die</strong>s erfolgt im zweiten Teil, den ich vermutlich<br />

auf heute abend oder morgen vormittag verschieben muß.<br />

Wir wissen heute, daß der Mikrokosmos der Elementarteilchen<br />

durch zwei verschiedene Arten von Kräften regiert wird. Zum<br />

einen gibt es die starken Kräfte zwischen den Quarks, die, wie<br />

bereits früher erwähnt, durch Gluonen vermittelt werden. <strong>Die</strong>se<br />

Kräfte sind auch der Anlaß für die Kräfte im Innern der Atomkerne,<br />

die zwischen den Atomkernteilchen wirken. <strong>Die</strong> gluonischen<br />

Kräfte haben die interessante Eigenschaft, daß sie auch bei<br />

sehr großen Abständen nicht abnehmen, wie etwa die elektrische<br />

Anziehungskraft. <strong>Die</strong>s führt dazu, daß die Quarks nicht als wirkliche<br />

Teilchen beobachtet werden können. Man kann sie nur indirekt<br />

sehen, etwa in bestimmten Streuexperimenten. Drei Quarks verbinden<br />

sich stets zu einem Nukleon.<br />

Newton: Daß sich zwei Objekte zu einem zusammentun, wie etwa<br />

ein Proton und ein Elektron zum Wasserstoffatom, verstehe ich<br />

sofort, wegen der elektrischen Anziehung der beiden Teilchen.<br />

Aber der Zusammenschluß von drei Quarks? Wieso binden sich<br />

drei Quarks zu einem Proton zusammen, und nicht zwei?<br />

Haller: <strong>Die</strong>se Frage habe ich erwartet. In der Tat hat sie die<br />

Physiker jahrelang beschäftigt, denn man wußte indirekt und später<br />

auch aus direkten Experimenten, daß ein Proton drei Quarks<br />

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