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Die verbogene Raum-Zeit

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Planeten und Sterne im Weltraum. Der Kosmos wurde als ein riesiges<br />

Uhrwerk betrachtet, dessen Bewegungsabläufe von der klassischen<br />

Physik bestimmt wurden. <strong>Die</strong> Grundpfeiler der Newtonschen<br />

Mechanik waren die Stabilität und Unveränderlichkeit von<br />

<strong>Raum</strong>, <strong>Zeit</strong>ablauf und Materie im Kosmos.<br />

Mit Einsteins Spezieller Relativitätstheorie erfuhren diese<br />

Begriffe eine neue Deutung, die überraschende Konsequenzen<br />

nach sich zog. So erwiesen sich <strong>Raum</strong> und <strong>Zeit</strong> als Phänomene, die<br />

vom Zustand des Beobachters abhängig sind. Auch von der<br />

Universalität der Masse, einem wichtigen Aspekt der Newtonschen<br />

Physik, mußte man Abschied nehmen: Masse konnte sich unter<br />

gewissen Bedingungen in Energie verwandeln und umgekehrt, entsprechend<br />

der Einsteinschen Gleichung E = mc 2 , eine Folge der<br />

Speziellen Relativitätstheorie. <strong>Die</strong>se Relation besagt, daß jedem<br />

Stück Materie eine enorme Energie entspricht, die man erhält,<br />

wenn man die entsprechende Masse mit dem Quadrat der<br />

Lichtgeschwindigkeit c (c = 300.000 km/s) multipliziert. Allerdings<br />

läßt sich diese Energie nur in Ausnahmefällen freisetzen,<br />

etwa bei Kernreaktionen oder bei der Explosion eines Sterns im<br />

Kosmos (»Supernova«).<br />

Eine der interessanten Konsequenzen der Speziellen Relativitätstheorie,<br />

deren Grundlagen Einstein im Jahre 1905 konzipiert<br />

hatte, ist die Vereinheitlichung von <strong>Raum</strong> und <strong>Zeit</strong>. Es erwies<br />

sich, daß es nicht möglich ist, <strong>Raum</strong> und <strong>Zeit</strong> als zwei völlig<br />

getrennte Phänomene zu betrachten, wie es einst Newton gelehrt<br />

hatte. In Einsteins Theorie verschmolzen <strong>Raum</strong> und <strong>Zeit</strong> zu einer<br />

Einheit, zur <strong>Raum</strong>-<strong>Zeit</strong>. Eine der Folgen dieser Einheit ist die<br />

Abhängigkeit des Ablaufs der <strong>Zeit</strong> vom Bewegungszustand. In<br />

einem schnell bewegten System läuft die <strong>Zeit</strong> langsamer ab als in<br />

einem ruhenden, was beispielsweise zum sogenannten Zwillingsparadoxon<br />

führt - zwei Zwillinge, der eine in Ruhe auf der Erde,<br />

der andere in schneller Bewegung etwa in einem <strong>Raum</strong>schiff im<br />

Weltraum, altern verschieden rasch.<br />

<strong>Die</strong>se und andere Konsequenzen der Relativitätstheorie scheinen<br />

im Widerspruch zur Erfahrung zu stehen, zu den intuitiven<br />

Vorstellungen über den uns umgebenden <strong>Raum</strong> und den anschei-<br />

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