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Die verbogene Raum-Zeit

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zwanziger Jahre vorgeschlagen und hat sich bestens bewährt. In<br />

der Physik ist es seither unter dem Namen »Pauli-Prinzip« wohlbekannt.<br />

Wenn man sich die Elektronen wie kleine Metallkügelchen vorstellt,<br />

ist das Pauli-Prinzip leicht zu verstehen. Wo ein Stück<br />

Materie ist, kann nicht gleichzeitig ein anderes Stück Materie sein.<br />

In der Atomphysik, die durch die Quantentheorie beschrieben<br />

wird, ist dies jedoch in keiner Weise selbstverständlich. In der<br />

Quantenphysik kann man für ein Teilchen nämlich nicht mehr mit<br />

absoluter Genauigkeit angeben, wo es sich befindet. Man kann nur<br />

noch sagen, daß es sich mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit,<br />

sagen wir mit 50 % Wahrscheinlichkeit, in einem bestimmten<br />

<strong>Raum</strong>gebiet aufhält. <strong>Die</strong>s ist eine Folge der von Heisenberg entdeckten<br />

Unschärferelation. Sie gibt an, daß in der Quantenmechanik<br />

absolut genaue Aussagen weder über den Ort noch über die<br />

Geschwindigkeit eines Teilchens gemacht werden können.<br />

Aus diesem Grunde könnte es durchaus sein, daß an ein und<br />

demselben Ort gleichzeitig zwei Elektronen sind, das eine eben mit<br />

einer bestimmten Wahrscheinlichkeit, das andere mit einer anderen<br />

Wahrscheinlichkeit. Für manche Teilchen, beispielsweise für die<br />

Photonen, die Teilchen des Lichtes, ist dies auch der Fall. Bei den<br />

Elektronen wird diese Möglichkeit jedoch durch das Pauli-Prinzip<br />

verhindert. Es sagt genauer aus, daß zwei Elektronen sich niemals<br />

in ein und demselben Quantenzustand befinden können; wo ein<br />

Elektron bereits ist, darf kein zweites sein.<br />

Genaugenommen ist das Pauli-Prinzip der Grund für die<br />

Tatsache, daß zwei Materiestücke, etwa ein Stück Holz und ein<br />

Stück Eisen, sich nicht gegenseitig durchdringen können. Eigentlich<br />

wäre dies ohne weiteres möglich, denn normale, aus Atomen<br />

aufgebaute Materie ist nicht besonders dicht gepackt. Zwar stoßen<br />

die Atome bei einem festen Körper aufeinander, aber der <strong>Raum</strong> im<br />

Innern der Atome ist im Grunde leer, da die Atomkerne viel kleiner<br />

als die Atome selbst sind. Das gegenseitige Durchdringen einzelner<br />

Atome wird jedoch dank dem Pauli-Prinzip verhindert.<br />

Wenn wir mit dem Kopf gegen eine Wand stoßen und dies mit<br />

Schmerz registrieren, so ist die tiefere Ursache hierfür nicht etwa<br />

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