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Die verbogene Raum-Zeit

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Billiardstel dieser Energie. Mit anderen Worten: Um an die große<br />

Vereinheitlichung zu glauben, müssen wir 14 Größenordnungen<br />

extrapolieren. Das ist etwa so, als würde ich von der Größe eines<br />

Apfels auf die Größe eines Atomkerns extrapolieren - eine geradezu<br />

gigantische Spekulation. Und Sie glauben ernsthaft, daß solch<br />

ein riesiger Schritt gerechtfertigt ist? 14 Größenordnungen - was<br />

kann da nicht alles passieren.<br />

Haller: Kann, aber es muß nicht. Denken Sie an das Atom.<br />

Zwischen der Größe des Atoms und der Größe des Kerns liegen<br />

fünf Größenordnungen, wo nicht viel passiert. Warum nicht in diesem<br />

Fall 14 Größenordnungen?<br />

Newton: Mir erscheint die ganze Sache zwar auch hochgradig spekulativ,<br />

aber warum nicht. Man kann es versuchen. Immerhin sagt<br />

Haller voraus, daß das Proton nicht stabil ist, und im Prinzip könnte<br />

man den Zerfall beobachten.<br />

Haller: <strong>Die</strong> Vereinheitlichung der Naturkäfte bei hohen Energien<br />

geschieht nicht automatisch, sondern wird durch eine neue, also<br />

vierte Kraft gewährleistet, die gewissermaßen als Vermittler zwischen<br />

den anderen Kräften auftritt. Man nennt sie oft die X-Wechselwirkung,<br />

weil die entsprechenden Kraftteilchen als X-Teilchen<br />

bezeichnet werden. - Der Hauptunterschied zwischen den X-Teilchen<br />

und den anderen Kraftteilchen, etwa den Photonen, ist die<br />

Masse der Teilchen. Während die Photonen masselos sind, tragen<br />

die X-Teilchen eine enorme Masse, nämlich die oben erwähnten<br />

10 -8 Gramm. Trotz dieser großen Massenunterschiede sind im<br />

Rahmen der vereinheitlichten Theorien alle Kraftteilchen miteinander<br />

verwandt, also auch das Photon mit den X-Teilchen.<br />

Einstein: Das zwergenhafte masselose Photon und das riesenhaft<br />

schwere X-Teilchen - eine merkwürdige Verwandtschaft. Immerhin,<br />

Abb. 23-3 <strong>Die</strong> kosmische Evolution - eine Entwicklung vom Einfachen<br />

zum Komplexen, von den Quarks und Leptonen zu den<br />

Lebewesen, bis hin zum Menschen. In der Frühzeit des Kosmos liegt die<br />

Materie in Gestalt eines hocherhitzten Gases von Elementarteilchen vor,<br />

das keinerlei Struktur besaß. Schrittweise bildeten sich die Kernteilchen,<br />

Atomkerne und Atome heraus. (Graphik CERN, Genf)<br />

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