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Die verbogene Raum-Zeit

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Konsequenzen für die Zukunft, denn dann ist die Zerstrahlung der<br />

Materie vorprogrammiert.<br />

Leider wird man nie in der Lage sein, im Labor direkt zu sehen,<br />

ob eine große Vereinheitlichung der fundamentalen Kräfte bei<br />

hohen Energien stattfindet oder nicht. Ein Beschleuniger, der in der<br />

Lage wäre, Teilchen auf die erforderlichen Energien zu beschleunigen,<br />

müßte etwa die Dimension unserer Galaxie besitzen. Nur<br />

beim Urknall selbst kann es Teilchen gegeben haben, die eine solch<br />

hohe Energie besaßen.<br />

Günstiger sieht es jedoch mit dem Protonzerfall aus. In Japan ist<br />

man dabei, den Kamiokande-Detektor so zu erweitern, daß man<br />

100.000 Tonnen Wasser jahrelang beobachten kann. Findet der<br />

Protonzerfall mit. einer Lebensdauer im vermuteten Bereich statt,<br />

ist es wahrscheinlich, daß man den Zerfall beobachten wird. Damit<br />

wäre ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung der Naturwissenschaften<br />

erreicht.<br />

Einstein: Lassen Sie mich kurz zusammenfassen. Nach Ihren<br />

Worten hat man heute ein ungefähres Bild von der kosmischen<br />

Entwicklung kurz nach dem Urknall. Unmittelbar nach der<br />

Urexplosion bestand der Kosmos aus einem sehr heißen Plasma<br />

von Elementarteilchen, ausgestattet mit einer enormen Energie.<br />

Für einen Augenblick nur war das Universum ein Zustand höchster<br />

Symmetrie. Es gab weder einen Unterschied zwischen Quarks und<br />

Leptonen noch zwischen den verschiedenen Naturkräften, mit<br />

Ausnahme der Gravitation.<br />

Der Kosmos expandierte und wurde schnell kälter. Es setzte<br />

eine Brechung der vorliegenden Symmetrie ein. Zwischen den<br />

Quarks und Leptonen bildeten sich Unterschiede heraus, ebenso<br />

zwischen den verschiedenen Wechselwirkungen. <strong>Die</strong> Teilchen-<br />

Antiteilchen-Symmetrie wurde durch einen winzigen Effekt verletzt<br />

- es bildete sich ein zusätzliches Quark pro etwa einer<br />

Milliarde Quark-Antiquark-Paaren. Bruchteile von Sekunden nach<br />

dem Urknall vernichten sich die Quark-Antiquark-Paare in<br />

Strahlung. <strong>Die</strong> zusätzlichen Quarks finden keinen Partner zur Vernichtung<br />

und verbleiben im Kosmos als Bausteine der künftigen<br />

galaktischen Materie.<br />

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