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Die verbogene Raum-Zeit

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Naturkräfte, im Grunde etwa so stark sind wie die elektrischen<br />

Kräfte, dies aber nur bei sehr kleinen Distanzen. Bei großen<br />

Distanzen werden sie sehr schnell sehr schwach, und dies ist der<br />

Grund für die beobachtete Tatsache, daß die schwachen Wechselwirkungen<br />

eben schwach sind.<br />

Haller: Genau dies war die Idee. Aus der Beobachtung der Stärke<br />

der schwachen Kraft kann man dann etwas über die Masse aussagen.<br />

Sie muß in der Tat groß sein, nämlich von der Größenordnung<br />

von 100 GeV, also etwa 100mal so groß wie die Protonenmasse.<br />

Newton: Wirklich? Das wäre ja etwa 200.000mal soviel wie die<br />

Masse eines Elektrons - was für eine gigantische Masse! Und Sie<br />

glauben, solche Teilchenmonster gibt es wirklich?<br />

Haller: Um zu prüfen, ob die W- und Z-Objekte wirklich existieren,<br />

hat man um 1980 am CERN einen speziellen Beschleuniger<br />

gebaut, der in der Lage war, diese Teilchen zu erzeugen, und zwar<br />

in Kollisionen von Protonen und Antiprotonen bei hoher Energie.<br />

Newton: Also, infolge von Einsteins Beziehung E = mc 2 hat sich<br />

die Energie der kollidierenden Teilchen in die Masse eines der<br />

neuen schweren Teilchen umgewandelt?<br />

Haller: Nicht ganz - nur ein Teil der Energie hat sich auf diese<br />

Weise umgewandelt. Als man das Experiment durchführte, entdeckte<br />

man kurz hintereinander sowohl die W- als auch das Z-Teilchen.<br />

<strong>Die</strong> W-Teilchen besaßen eine Masse von etwa 80 GeV, das<br />

Z-Teilchen eine Masse von etwa 90 GeV. Heute kennt man die<br />

Massen recht genau: <strong>Die</strong> W-Masse ist 80,2 GeV, die Z-Masse 91,2<br />

GeV.<br />

Einstein: Das muß ich erst mal in Ruhe verdauen. Teilchen mit<br />

Massen von fast 100 GeV. Kaum vorstellbar!<br />

Haller: Natürlich existieren diese Teilchen nicht als stabile Objekte.<br />

Sie werden bei den Kollisionen erzeugt, und unmittelbar nach<br />

ihrer Erzeugung zerfallen sie bereits wieder. Um die Zerfälle des<br />

Z-Teilchens näher zu studieren, hat man am CERN um 1990 einen<br />

Beschleuniger fertiggestellt, der in der Lage ist, die Z-Teilchen in<br />

großen Mengen zu erzeugen, und zwar mit Hilfe kollidierender<br />

Elektronen und Positronen.<br />

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