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Die verbogene Raum-Zeit

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Ruders gesteuert wird. All dies verschafft ihm ein glückliches<br />

Gefühl von Freiheit. Sein wissenschaftliches Denken, das ihn auch<br />

auf dem Wasser nie verläßt, nimmt die Art eines Tagtraumes an.<br />

Theoretisches Denken ist reich an Vorstellungen, ohne Vorstellungen<br />

kann keine Wirklichkeit erreicht werden. Während seine Hand<br />

das Ruder faßt, hat Einstein Freude daran, seinen Freunden seine<br />

letzten wissenschaftlichen Ideen zu erläutern. Und in der Sommerstimmung<br />

werden die abstrakten Gedankenläufe so von den tiefsten<br />

Empfindungen des Wissenschaftlers durchdrungen, daß man<br />

die Einheit von freiem Leben und alles beherrschender Arbeit in<br />

ihm erkennt. Er führt das Boot mit der Geschicklichkeit und<br />

Furchtlosigkeit eines Knaben. Er hißt die Segel selbst, klettert um<br />

das Boot, um die Taue und Leinen zu straffen, und hantiert mit<br />

Stangen und Haken, um das Boot vom Ufer abzulegen. Das<br />

Vergnügen an dieser Beschäftigung scheint im Gesicht wider, in<br />

seinen Worten und in seinem glücklichen Lachen.« 11.2<br />

Der amerikanische Physiker Eugene Wigner, der Anfang der<br />

dreißiger Jahre in Berlin weilte, schrieb über seine Segeltouren mit<br />

Einstein: »<strong>Die</strong> größte Ehre für die Besucher war eine Einladung<br />

zum Segeln. Auf dem Boot entstand eine ganz eigenartige Intimi-<br />

180<br />

180<br />

Abb. 11-1 Albert Einstein beim<br />

Segeln auf dem Templiner See,<br />

1930. (Foto Hermann Landshoff)

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