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Die verbogene Raum-Zeit

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es letztlich ein Anhängsel der Sonne ist. Man kann es nicht plötzlich<br />

abschalten, sondern eben nur »relativ langsam«, mit Lichtgeschwindigkeit.<br />

Bei dem Z-Teilchen, über das wir vorhin sprachen,<br />

ist es ganz ähnlich. Im Moment seiner Erzeugung wird ein<br />

Gravitationsfeld aufgebaut, das allerdings kurz danach, beim<br />

Zerfall, wieder in sich zusammenbricht.<br />

Newton: Weit kommt diese Gravitationswirkung allerdings nicht -<br />

mit Mühe erreicht es die Größe eines Atomkerns.<br />

Einstein: Das macht nichts, es kommt mir jetzt nur auf das Prinzip<br />

an. Den Mond können wir ja nicht so plötzlich verschwinden lassen<br />

oder neu erzeugen. Mit einem Z-Teilchen geht das jedoch. Als<br />

ich meine Theorie entwickelte, hier in Berlin, wußte ich nichts von<br />

all diesen merkwürdigen Elementarteilchen. Unsere Diskussion<br />

über das Z hat mich jedoch nachdenklich gemacht, und zwar<br />

bezüglich des Begriffs der Masse. Hier haben wir ein so schweres<br />

Objekt, hundertmal so schwer wie ein Proton - ein wahres Monstrum<br />

an Masse, Masse pur sozusagen. Das wäre doch die<br />

Gelegenheit. Kann man das Z nicht einmal näher untersuchen, um<br />

herauszufinden, was das eigentlich ist, Masse? Masse, das wissen<br />

wir bereits, ist die Quelle der Gravitation. Damit wissen wir, daß<br />

Masse etwas bewirkt, aber wir wissen noch nicht, was sie wirklich<br />

ist. Wie kommt sie zustande? Was gibt dem Z seine exorbitante<br />

Masse?<br />

Haller: Um es gleich vorwegzunehmen: Ich wollte, ich könnte Ihre<br />

Frage beantworten, aber es geht nicht. Wir wissen bis heute nicht,<br />

was Masse wirklich ist. Das Ganze wird noch mysteriöser, wenn<br />

man bedenkt, daß das Z-Teilchen nicht das schwerste elementare<br />

Objekt ist, das man bislang entdeckt hat. Wie schon erwähnt, sind<br />

die Atomkernteilchen nicht elementare, also strukturlose Teilchen,<br />

sondern sie bestehen aus den Quarks, noch kleineren Strukturen.<br />

Allerdings lassen sich letztere nicht mehr als freie Teilchen beobachten,<br />

weil die Kräfte zwischen Quarks so groß sind, daß sie sich<br />

nicht von anderen Quarks isoliert darstellen lassen. Im Innern des<br />

Nukleons kann man sie jedoch ohne Probleme beobachten. <strong>Die</strong><br />

Quarks besitzen auch eine Masse - in dieser Beziehung verhalten<br />

sie sich wie ganz normale Teilchen.<br />

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