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Die verbogene Raum-Zeit

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ursprünglichen Sterns winzig ist. Ein Neutronenstern mit der<br />

Masse von etwa 1,5 Sonnenmassen besitzt nur einen Radius von<br />

der Größenordnung von 10 km.<br />

<strong>Die</strong> ersten theoretischen Untersuchungen bezüglich der Neutronensterne<br />

wurden übrigens schon in den dreißiger Jahren durchgeführt,<br />

in den USA von Robert J. Oppenheimer und seinen Mitarbeitern<br />

und in der Sowjetunion von Lev Landau. Oppenheimer war<br />

später der Leiter des Manhattan-Projekts für die Konstruktion der<br />

ersten Atombombe. Auch Landau war in der Folge führend an der<br />

Entwicklung der sowjetischen Atomwaffen beteiligt.<br />

Newton: Wie sieht es denn damit aus? Hat man einen Nachweis,<br />

daß es Neutronensterne gibt?<br />

Haller: Einen direkten Nachweis gibt es selbstverständlich nicht,<br />

da Neutronensterne keine Signale aussenden, die eindeutig auf die<br />

vorliegende Neutronenmaterie hinweisen. Es gibt jedoch indirekte<br />

Hinweise. Wenn man zum Beispiel nachweisen kann, daß ein<br />

Objekt im Weltraum eine große Masse besitzt, sagen wir das<br />

Doppelte der Sonnenmasse, jedoch nur einen Radius von, sagen<br />

wir, 15 km, dann müßte das Objekt ein Neutronenstern sein.<br />

Im Jahre 1967 entdeckten Radioastronomen den ersten Pulsar.<br />

Pulsare sind Objekte im Weltraum, die in gewissen kurzen<br />

Abständen elektromagnetische Signale aussenden, im Bereich der<br />

Radiowellen, im optischen Bereich oder auch im Bereich der<br />

Röntgenstrahlen. Manche Pulsare senden pro Sekunde Hunderte<br />

von Signalen aus, in ganz regelmäßigen Abständen, so daß man<br />

eine Uhr damit eichen könnte. <strong>Die</strong> Signale sind so regelmäßig, daß<br />

man am Anfang sogar ernsthaft die Möglichkeit erwog, sie seien<br />

Signale einer fernab gelegenen Zivilisation.<br />

Heute kennt man die Ursache dieser Regelmäßigkeit - es ist die<br />

Rotation der Pulsare. Der Mechanismus ist ähnlich wie bei einem<br />

Leuchtturm, dessen rotierende Scheinwerfer die Ursache für das<br />

regelmäßige Blinken des Lichtes sind. Aus den Details der beobachteten<br />

Signale muß man jedoch schließen, daß der Radius der<br />

rotierenden Pulsare von der Größenordnung von einigen 10 km<br />

sein muß, also von derselben Größenordnung, die man für einen<br />

Neutronenstern erwartet. <strong>Die</strong>s ist ein überzeugender, aber indirek-<br />

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