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Die verbogene Raum-Zeit

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prinzips auch das Licht durch die Gravitation beeinflußt wird. <strong>Die</strong><br />

Lichtteilchen besitzen jedoch keine Masse, sondern nur Energie.<br />

Also müßte auf der rechten Seite ein Ausdruck stehen, der sowohl<br />

die Masse der Teilchen als auch die Energien beinhaltet. So etwas<br />

gibt es in der Tat - man nennt ihn den Materietensor, meist mit dem<br />

Symbol T bezeichnet. Manchmal nennt man ihn auch den Energie-<br />

Impuls-Tensor. Er ist übrigens eine physikalische Größe, die auch<br />

schon in der Speziellen Relativitätstheorie eine wichtige Rolle<br />

spielt.<br />

Newton: Zwar weiß ich, was Impuls und Energie sind, aber wozu<br />

braucht man einen Materietensor?<br />

Haller: <strong>Die</strong> Energie und der Impuls eines Körpers beziehen sich<br />

immer auf seine gesamte Energie oder den gesamten Impuls. Für<br />

die Gravitation oder die Krümmung der <strong>Raum</strong>-<strong>Zeit</strong> ist jedoch nicht<br />

die gesamte Energie wichtig, sondern die Energiedichte am betreffenden<br />

Ort, also die Energie, die pro Kubikzentimeter irgendwo<br />

vorliegt. Für die Krümmung der <strong>Raum</strong>-<strong>Zeit</strong> an einem bestimmten<br />

Ereignispunkt ist die Struktur der Materie an diesem Punkt wichtig<br />

und nicht die Struktur der Materie ein paar Kilometer weiter. <strong>Die</strong><br />

Krümmung, die beispielsweise durch die Erde verursacht wird,<br />

hängt von der Materiedichte, also auch von der Energiedichte im<br />

Erdinnern, ab. Der Materietensor beschreibt weiter nichts als die<br />

Energie- und Impulsdichte eines Körpers. <strong>Die</strong> Gesamtenergie findet<br />

man einfach durch die Summierung der einzelnen Energiedichten<br />

oder, mathematisch gesprochen, durch das Integral der<br />

Dichten.<br />

Newton: Um es kurz zu machen - der Materietensor ist also eine<br />

Größe, die die lokalen Energie-Impuls-Eigenschaften der Materie<br />

beschreibt.<br />

Haller: So könnte man es sagen. Für homogene physikalische<br />

Systeme, etwa ein Gas oder einen festen Körper, ist es einfach, den<br />

Energie-Impuls-Tensor anzugeben. Wir wollen dies hier nicht tun,<br />

aber es sollte erwähnt werden, daß seine Aufstellung keine<br />

Schwierigkeit darstellt.<br />

Newton: Wir haben also jetzt den Krümmungstensor für die<br />

Beschreibung der geometrischen Eigenschaften und den Materie-<br />

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