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Die verbogene Raum-Zeit

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der vierten Dimension aus, beobachten. <strong>Die</strong> könnten allerlei<br />

Unsinn mit uns treiben. Beispielsweise könnten sie eine vierdimensionale<br />

Kugel durch unseren <strong>Raum</strong> hindurchfliegen lassen,<br />

etwa das vierdimensionale Analogon eines Fußballs. Wir, in unserer<br />

dreidimensionalen Beschränkung, würden davon erst einen<br />

Punkt beobachten, der schnell zu einer kleinen Kugel wird,<br />

schließlich eine maximale Größe erreicht, um schließlich wieder<br />

zu verschwinden. <strong>Die</strong>s könnte überall passieren, auch im Innern<br />

eines Banksafes. Für <strong>Die</strong>be wäre die vierte Dimension geradezu<br />

ideal, zunächst beim <strong>Die</strong>bstahl und auch beim späteren Verstecken<br />

der Beute.<br />

Haller: Gemach, unser <strong>Raum</strong> hat eben nur drei Dimensionen, und<br />

das ist gut so. Man könnte sich fragen, warum das so ist, aber ich<br />

muß gestehen, daß die moderne Naturwissenschaft hier noch keine<br />

Antwort parat hat. Eines aber sei erwähnt: Man könnte sich die<br />

Frage stellen, wie die Naturgesetze in Räumen höherer Dimension<br />

aussehen könnten, etwa in einem vierdimensionalen <strong>Raum</strong>. Wir<br />

wissen, daß das Kraftgesetz für die Gravitation oder auch das elektrische<br />

Kraftgesetz von der Anzahl der Dimensionen abhängt.<br />

Betrachten wir als Beispiel einmal die Anziehung zwischen zwei<br />

elektrisch geladenen kleinen Kugeln. <strong>Die</strong> Kraft zwischen den<br />

Kugeln nimmt schnell ab, sobald wir sie voneinander entfernen,<br />

und zwar mit dem Quadrat des Abstandes. Vergrößern wir die<br />

Entfernung um einen Faktor zwei, nimmt die Kraft um 2 2 = 4 ab.<br />

Wenn wir jetzt eine Dimension entfernen, also das elektrische<br />

Kraftgesetz in zwei Dimensionen studieren - was man im übrigen<br />

im dreidimensionalen <strong>Raum</strong> leicht tun kann, indem man die<br />

Anziehung zweier geladener paralleler Stäbe mißt, denn dann wird<br />

die dritte Dimension gewissermaßen ignoriert -, finden wir einen<br />

linearen Abfall. <strong>Die</strong> Kraft nimmt also nur um einen Faktor zwei ab,<br />

wenn wir die Entfernung verdoppeln. Schließlich addieren wir eine<br />

weitere Dimension zu den drei vorhandenen und untersuchen dann<br />

wiederum die Kraft zwischen zwei elektrischen Ladungen in<br />

Abhängigkeit vom Abstand. Man findet, daß die Kraft mit 2 3 abnimmt,<br />

also um einen Faktor 8.<br />

Newton: <strong>Die</strong> Anziehungskraft verschwindet demnach sehr schnell.<br />

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