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Die verbogene Raum-Zeit

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Zimmern anschließt. Der größere <strong>Raum</strong> im Erdgeschoß diente<br />

Einstein als Büro und Schlafzimmer zugleich. Auffällig sind die<br />

Fenster des Hauses, die nach französischem Stil bis zum Boden<br />

reichen - ein spezieller Wunsch des Bauherrn, ebenso der große,<br />

mit hellem Marmor verkleidete Kamin im Wohnzimmer.<br />

Es war kurz nach 22 Uhr, als Haller sich schließlich in sein<br />

Schlafzimmer zurückzog. Am nächsten Morgen sollte er um 9 Uhr<br />

abgeholt werden, und so stellte er seinen Wecker eine Stunde<br />

früher. Schon nach kurzer <strong>Zeit</strong> war er eingeschlafen. Höchstens<br />

zwei Stunden mochten vergangen sein - Haller war plötzlich hellwach,<br />

als er Stimmen hörte, die ihm bekannt vorkamen. Waren das<br />

nicht...? Er sprang auf, kleidete sich schnell an und lief die Treppe<br />

hinunter zum Wohnzimmer, aus dem die Stimmen nach oben drangen.<br />

Langsam öffnete er die Tür und schaute hinein.<br />

»Da ist er ja - Professor Haller, willkommen in Caputh«, schallte<br />

es ihm entgegen. In einem Sessel vor dem brennenden Kamin saß,<br />

die qualmende Pfeife in der Hand, Albert Einstein, der sich nunmehr<br />

erhob und ihn begrüßte.<br />

»Es ist ja schon einige Monate her, daß wir uns das letzte Mal<br />

gesehen haben, damals in Genf. Als wir uns verabschiedeten, wollte<br />

ich es Ihnen noch nicht sagen, aber mir war da schon klar, daß<br />

wir uns bald wiedersehen würden. Auch unser alter Freund Sir<br />

Isaac ist wieder mit von der Partie. Er kam bereits gestern früh hier<br />

an, und wir beide haben sogar schon eine kleine Segelpartie auf<br />

dem Templiner See unternommen.«<br />

Bei diesen Worten hatte sich nun auch die zweite Person erhoben<br />

und zur Begrüßung die Hand ausgestreckt. Überrascht sah<br />

Haller Isaac Newton vor sich stehen, etwa 45 Jahre alt, so wie er<br />

ihn vor einigen Monaten auf dem Genfer Flughafen verabschiedet<br />

hatte. Nur Einstein war älter geworden. Langes, graues Haar<br />

umrahmte sein Gesicht mit den großen Augen. Er schien Hallers<br />

aufmerksamen Blick zu deuten:<br />

»Newton und Sie, Haller, sind ganz die alten geblieben, nur bei<br />

mir hat die <strong>Zeit</strong>maschine gearbeitet. Ja, es stimmt - ich bin jetzt 51,<br />

gute 20 Jahre älter als bei unserer letzten Begegnung. Aber das hat<br />

seine guten Seiten. Zwischendurch habe ich doch einiges geschafft.<br />

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