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Die verbogene Raum-Zeit

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dasselbe wie ein Hammer, der einen der Stäbe eines Xylophons<br />

trifft: Der Stab wird angeregt und schwingt dann in seiner Eigenfrequenz.<br />

Es wird also ein Ton erzeugt.<br />

Durch die Verzerrung des <strong>Raum</strong>-<strong>Zeit</strong>-Gefüges wird der Zylinder<br />

zum Schwingen angeregt. Das Schwierige an einem solchen<br />

Detektor ist der Nachweis der äußerst kleinen Schwingungen.<br />

Zudem muß man sicherstellen, daß die Anregung wirklich von<br />

einer Gravitationswelle herrührt und nicht von einer sonstigen<br />

Störung. Um äußere Einflüsse auszuschalten, kann man zum<br />

Beispiel zwei verschiedene Detektoren - man spricht von Zylinderantennen<br />

- in größerer Entfernung voneinander aufbauen. Mit<br />

der heute zur Verfügung stehenden Technik ist es in der Tat möglich,<br />

mit Hilfe eines solchen Metallzylinders Verzerrungen der<br />

Metrik von der relativen Größe von 10 -18 zu messen.<br />

Einstein: Eine beeindruckende Leistung. Das bedeutet immerhin,<br />

daß die heute vorliegenden Zylinderantennen eine kosmische<br />

Katastrophe in unserer Galaxie, etwa eine Supernova, beobachten<br />

könnten.<br />

Haller: Durchaus. Nur weiß leider niemand, wann die nächste<br />

Supernova-Explosion in unserer Galaxie stattfinden wird. <strong>Die</strong><br />

Statistik ist nicht besonders ermutigend. Supernovae in unserer<br />

Galaxie wurden in den Jahren 1054, 1572 und 1604 beobachtet,<br />

seither ist Ruhe in unsererm galaktischen Haus. Im Jahre 1987<br />

wurde in der Großen Magellanschen Wolke, einem Sternensystem<br />

in unserer unmittelbaren Nachbarschaft, eine Supernova-Explosion<br />

registriert. Später ermittelte man, daß man die dabei auftretenden<br />

Gravitationswellen mit den vorliegenden Detektoren<br />

gerade hätte sehen können. Es stellte sich jedoch heraus, daß zum<br />

fraglichen <strong>Zeit</strong>punkt alle Detektoren aus technischen Gründen<br />

abgeschaltet waren. Damit war die Gelegenheit verpaßt.<br />

Einstein: Da es offenbar riskant ist, auf eine Supernova-Explosion<br />

in unserer Nähe zu warten, wäre es sinnvoll, die Sensitivität der<br />

Detektoren zu verbessern. Dann könnte man vielleicht auch die<br />

Supernova-Explosionen in den uns benachbarten Galaxien beobachten.<br />

Zumindest wäre man da einigermaßen sicher, daß jedes<br />

Jahr etwas passiert.<br />

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