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Die verbogene Raum-Zeit

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Einstein: Ganz so pessimistisch bin ich da nicht. Es gibt im<br />

Universum viele Doppelsternsysteme. Wenn einer der beiden<br />

Sterne zu einem Schwarzen Loch implodiert, hätten wir einen<br />

Stern und ein Schwarzes Loch, die einander umkreisen. Man<br />

müßte also Doppelsternsysteme untersuchen, bei denen der eine<br />

Partner zwar nicht sichtbar ist, aber immerhin seine Präsenz durch<br />

die Beeinflussung der Bahn seines sichtbaren Begleiters kundtut.<br />

Haller: Früher dachte man, daß dies eine aussichtsreiche Methode<br />

sei, um Schwarze Löcher zu finden. Insbesondere die sowjetischen<br />

Astrophysiker hatten sich darauf spezialisiert. <strong>Die</strong>se Methode hat<br />

sich jedoch als nicht sehr praktikabel erwiesen, da es nicht ohne<br />

weiteres möglich ist, das Schwarze Loch, falls es denn eines ist, als<br />

solches zu identifizieren. <strong>Die</strong> Sachlage wäre viel günstiger, wenn<br />

man das Schwarze Loch nicht nur durch seine Gravitation, sondern<br />

durch mindestens einen weiteren Effekt identifizieren könnte.<br />

Newton: Da ein Schwarzes Loch schwarz, also im Teleskop<br />

unsichtbar ist, sieht es damit wohl nicht gut aus.<br />

Haller: Ein Schwarzes Loch muß nicht völlig schwarz sein.<br />

Nehmen wir an, wir hätten ein System, bestehend aus einem<br />

Schwarzen Loch und einem normalen Stern, die sich umkreisen.<br />

Manche Sterne strahlen ständig große Mengen von Gas in den<br />

Weltraum ab. <strong>Die</strong>s trifft auch für unsere Sonne zu, bei der sich die<br />

Abstrahlung in Form des Sonnenwindes jedoch in Grenzen hält.<br />

Das Schwarze Loch bewegt sich also im Sternenwind des benachbarten<br />

Sterns. Ein Teil dieses Gases wird durch das Schwarze Loch<br />

aufgesogen. Der weitaus größere Teil der Gasmoleküle wird durch<br />

die starke Gravitation des Schwarzen Lochs zwar angezogen, fliegt<br />

aber am Horizont vorbei, wobei es zu starken Verdichtungen und<br />

Verwirbelungen des Gases kommt. Es bilden sich dabei auch<br />

Schockwellen, die zu einer starken Aufheizung des Gases führen.<br />

Hierbei werden insbesondere auch Röntgenstrahlen erzeugt.<br />

Einstein: Ausgezeichnet, da haben wir doch einen recht spezifischen<br />

Steckbrief für ein Schwarzes Loch. Man müßte also nach<br />

Doppelsternsystemen suchen, bestehend aus einem normalen Stern<br />

und einem unsichtbaren Begleiter, der Röntgenstrahlen emittiert.<br />

Technisch ist dies allerdings ein kleines Problem, denn<br />

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