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Die verbogene Raum-Zeit

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enthält, aber die Natur der Kraft, die die drei Quarks zwingt, sich<br />

zu einem Proton zusammenzuschließen, war ein Mysterium, bis<br />

man schließlich herausfand, daß der Grund in einer völlig neuen<br />

Eigenschaft der Quarks zu finden ist. <strong>Die</strong> Quarks können nämlich<br />

im Gegensatz etwa zum Elektron in drei verschiedenen Erscheinungsformen<br />

auftreten, so wie Wasser in drei verschiedenen<br />

Aggregatzuständen erscheinen kann: als Eis, Wasser oder Dampf.<br />

<strong>Die</strong> drei verschiedenen Formen sind einander völlig gleichwertig.<br />

Da es gerade drei sind, bezeichnet man sie in Analogie zu den drei<br />

Grundfarben, die zum Beispiel für die Konstruktion des farbigen<br />

Bildes beim Fernsehen benutzt werden, nämlich Rot, Grün und<br />

Blau, als die drei Farben der Quarks - eine formale Analogie, denn<br />

die Eigenschaften der Quarks haben natürlich nichts mit wirklichen<br />

Farben zu tun.<br />

<strong>Die</strong>se Farbeigenschaft ist ähnlich der elektrischen Ladung in der<br />

Elektrodynamik, nur gibt es eben drei Farben, aber nur eine elektrische<br />

Ladung. Deshalb benötigt man drei Quarks, jedes mit einer<br />

anderen Farbe, um ein Proton oder auch ein Neutron aufzubauen.<br />

<strong>Die</strong>se Teilchen sind, wie man sagt, farbneutral, besitzen also selbst<br />

keine Farbe, da sich bei drei Quarks die Farben gegenseitig neutralisieren,<br />

ganz ähnlich wie in der Optik. So ergibt die Überlagerung<br />

der drei Farben Rot, Grün und Blau einen farbneutralen<br />

Zustand, nämlich Weiß. In diesem Sinne kann man das Proton und<br />

die anderen Kernteilchen auch als »weiße« Teilchen bezeichnen.<br />

<strong>Die</strong> normale Sternenmaterie oder auch die Materie auf unserem<br />

Planeten besteht aus zwei verschieden Quarktypen, die mit u und d<br />

bezeichnet werden. <strong>Die</strong> Kernteilchen lassen sich aus diesen Quarks<br />

aufbauen. Das Proton hat die Struktur (uud), das Neutron (ddu). Es<br />

gibt jedoch noch weitere Quarktypen, insgesamt noch vier weitere,<br />

die ebenso wie u und d in Paaren auftreten. Das nächste Paar<br />

besteht aus dem »charm«-Quark, genannt c, und dem »strange«-<br />

Quark mit der Kurzbezeichnung s. Das dritte und letzte Paar<br />

schließlich besteht aus dem uns bereits bekannten »top«-Quark (t)<br />

und dem »bottom«-Quark (b). Alle Quarks tragen selbstverständlich<br />

ebenso wie die leichten Quarks u und d die erwähnte<br />

Farbeigenschaft.<br />

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