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Die verbogene Raum-Zeit

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Weltraum offen. Übersteigt sie diese, ist der Weltraum in sich<br />

geschlossen.<br />

Einstein: Was weiß man heute über die Massendichte, die im<br />

Kosmos wirklich vorhanden ist?<br />

Haller: Das Verhältnis von Massendichte zu kritischer Dichte<br />

bezeichnet man mit dem griechischen Buchstaben �. Wenn man<br />

die luminöse Materie, also die scheinenden Sterne und leuchtenden<br />

Gaswolken, im Weltraum homogen verteilt, erhält man längst nicht<br />

die kritische Dichte, sondern nur einen Bruchteil davon: � liegt in<br />

der Größenordnung von einigen Prozent.<br />

Newton: Es sieht also ganz danach aus, als wäre unser Kosmos<br />

offen, der <strong>Raum</strong> demnach unendlich. Leider ist � eine recht kleine<br />

Zahl - ich hätte es bevorzugt, wenn � = l herausgekommen<br />

wäre, also genau der Grenzfall vorläge.<br />

Einstein: Ich kann mir schon denken, was Ihnen daran so gefällt:<br />

Der <strong>Raum</strong> hätte dann keine Krümmung, sähe also aus wie der<br />

<strong>Raum</strong> der Newtonschen Mechanik. Aber danach sieht es ganz und<br />

gar nicht aus, Sir Isaac. Entsprechend dem, was Haller gerade<br />

sagte, liegt anscheinend ein offenes Weltall vor, eines mit negativer<br />

Krümmung.<br />

Haller: Moment, nicht so schnell, Herr Einstein! Ich sprach davon,<br />

daß die luminöse Materie nicht ausreicht, um den <strong>Raum</strong> zu<br />

schließen. Es könnte jedoch sein, daß es neuartige Formen von<br />

Materie gibt, die nicht in Gestalt von leuchtender Sternmaterie vorliegen,<br />

sondern dunkel und damit nur durch ihre Gravitationswirkungen<br />

erkennbar sind. Ein Beispiel hierfür haben wir schon kennengelernt,<br />

die Schwarzen Löcher. Allerdings kann man sich überlegen,<br />

daß Schwarze Löcher, die sich durch Zusammenballungen<br />

von Sternmaterie gebildet haben, nicht sehr viel zur kosmischen<br />

Massendichte beitragen können. Jedenfalls kann man mit ihnen<br />

nicht den Fall � = l erreichen.<br />

Einstein: Wir sprachen früher schon davon, daß Fritz Zwicky am<br />

Caltech Anzeichen von gravitativ wirksamer, aber nicht luminöser<br />

Materie in den galaktischen Haufen fand, sozusagen fehlende<br />

Materie. Könnte es sein, daß diese Materie, was immer es ist, so<br />

viel beiträgt, daß � = l wird?<br />

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